Floridakrebs Blau (Procambarus alleni)
Floridakrebs Blau Procambarus alleni | |
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Name | Floridakrebs Blau |
Name Lat. | Procambarus alleni |
Familie | Flusskrebse |
Familie lat. | Cambaridae |
Ordnung | Zehnfußkrebse |
Ordnung lat. | Decapoda |
Verbreitung | Nordamerika |
Habitat | Flüsse, Bäche, Sümpfe |
Tiergröße | 12 cm |
Ernährung | Aas, Laub, Krebsfutter |
Temperatur | 15-30 °C |
pH-Wert | 6,0-8,0 |
Härte | 5-15 °dH |
Verhalten | Aggressiv |
Haltung | Einzeln, Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Eierlegend |
Zucht | Mittelschwer |
Aquarium | Ab 100 l |
Lebenserwartung | 3-6 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Die Floridakrebs-Wildform stammt aus Florida (USA). Diese lebt vorwiegend in stehenden oder schwach fließenden Gewässern, aber auch in Sümpfen und Überschwemmungsgebieten und kann, im feuchten Boden eingegraben, Trockenperioden überdauern.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Sie benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit Wurzeln, Steinen und robusten Pflanzen, mit Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Krebsröhren) sowie eine mäßige Strömung. Der Bodengrund soll aus Sand oder Kies bestehen, teilweise mit Laub (z.B. Seemandelbaumblätter, Eichenlaub) bedeckt.
Im Aquariumwasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein, der Nitratwert sollte 100 mg/l nicht überschreiten. Zur Sicherstellung der Wasserqualität und des Sauerstoffgehaltes ist ein der Aquariumgröße angepasster Filter und eine Heizung erforderlich sowie eine Beleuchtung für den artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere. Bei der Wahl des Filters sollte besonders darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht eingesaugt werden können.
Ernährung
Sie ernähren sich von tierischen Organismen, Aas und abgestorbenem Pflanzenmaterial. Sie bevorzugen Lebendfutter, wie Daphnien, Artemia und Fische, das auch in tiefgekühlter Form angenommen wird sowie Laub (z.B. Eiche, Buche, Ahorn, Birke), Futtertabletten, Granulat- und Flockenfutter. Gelegentlich sollte pflanzliche Nahrung in Form von Spirulina, Kelp oder überbrühtes Blattgemüse angeboten werden.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen. Nicht angenommenes Futter muss nach 2-3 Stunden entfernt werden.
Vergesellschaftung
Sie verhalten sich innerartlich, aber auch anderen Krebsen gegenüber aggressiv, daher ist die Haltung mehrerer Paare bzw. Gruppen nur in einem wesentlich größeren und reich strukturierten Becken empfehlenswert. Sie können mit Garnelen, Schnecken und kleineren friedlichen Fischen vergesellschaftet werden, besser ist jedoch die Haltung in einem Artbecken.
Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tiere mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen sind an den spitz zulaufenden Scheren und den Gonopoden (Begattungsgriffel) am Hinterleib der Körperunterseite zu erkennen. Männchen haben 3 Schwimmbeine, Weibchen 5. Das Männchen dreht bei der Paarung das Weibchen kurz nach ihrer Häutung auf den Rücken und übergibt mit seinen Gonopoden ein Spermapaket. Das Weibchen trägt die Eier (50-100 Stück) an ihren Pleopoden (Schwimmfüßen) und versorgt sie durch Bewegung (fächeln) mit Sauerstoff. Abgestorbene oder sich nicht entwickelnde Eier werden vom Weibchen gefressen. Die Jungen schlüpfen nach ca. 4 Wochen.
Wichtige Information
Sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserqualität und können sich auch über einen längeren Zeitraum an Land aufhalten (semiterrestrisch). Es kann vorkommen, dass einem Floridakrebs eine Schere fehlt. Meist sind das Weibchen, die bei der Paarung eine Schere verloren haben. Die fehlende Schere wächst bei den darauf folgenden Häutungen langsam wieder nach.
Das Laub (z.B. Seemandelbaum oder Eiche) fördert beim Verrotten die Entwicklung von Kleinstlebewesen, die eine wertvolle sekundäre Nahrungsquelle darstellen.
Das Wohlbefinden der Tiere ist regelmäßig zu kontrollieren. Die Temperatur sollte täglich, der pH-Wert, Härte und Nitratwert mindestens 14-tägig kontrolliert werden. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Barbara Pachner; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: LUKHAUP & PEKNY (2008): Süßwasserkrebse aus aller Welt, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch