Entenmuschel (Anodonta anatina)

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Entenmuschel
Anodonta anatina
Entenmuschel (Anodonta anatina)
Name Entenmuschel
Name Lat. Anodonta anatina
Synonym Kleine Teichmuschel
Familie Flussmuscheln
Familie lat. Unionidae
Ordnung Süßwassermuscheln
Ordnung lat. Unionoida
Verbreitung Europa
Habitat Seen, Weiher, Flüsse
Tiergröße 10 cm
Ernährung Plankton, Detritus, Fischfutter
Temperatur 3-27 °C
pH-Wert 7,0-8,0
Härte 5-15 °dH
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Eierlegend
Zucht Schwierig
Aquarium Ab 60 l oder Teichhaltung
Lebenserwartung 10-15 Jahre
Artenschutz BArtSchV

Vorkommen

Die Entenmuscheln sind von Mittel- und Nordeuropa bis Westasien weit verbreitet. Sie kommen in sauberen, oft pflanzenreichen stehenden Gewässern, wie Seen und Weihern, aber auch in Altarmen und Buchten von langsam fließenden Gewässern vor, wo sie manchmal eingegraben am Boden leben.

Einrichtung und Haltung

Der Teich sollte mit Teich-, Schwimm- und sauerstoffspendenden Unterwasserpflanzen (Tausendblatt, Wasserpest, Hornblatt etc.), großen Flusskieseln sowie einem grabefähigen Bodengrund aus rundkörnigem Kies und Sand eingerichtet sein.

Bei der Pflege in einem Kaltwasseraquarium (ab 60 l) ist darauf zu achten, dass neben einer Randbepflanzung viel freie Bodenfläche zur Verfügung steht, mit einem ca. 15 cm tiefen, grabefähigen Bodengrund aus Sand und Kies.

Im Wasser darf kein Ammoniak, Ammonium und Nitrit nachweisbar sein und der Nitratwert sollte unter 100 mg/l liegen. Bei der Verwendung eines Filters ist darauf zu achten, dass nur eine schwache Strömung entsteht und nicht zu viele Schwebestoffe aus dem Wasser gefiltert werden, da ihnen diese als Nahrung dienen.

Ernährung

Die Entenmuscheln sind Filtrierer, die sich von Phyto- und Zooplankton, Detritus und anderen Schwebestoffen ernähren. Sie wühlt mit ihrem Fuß den Bodengrund etwas auf und strudelt das Wasser ein. Die Nahrung wird über die Kiemen aus dem Wasser heraus gefiltert und zur Mundöffnung weiter geleitet. Bei der Haltung im Aquarium sollte zusätzlich feines Staubfutter, Spirulinapulver und handelsübliches Planktonfutter für Filtrierer gefüttert werden.

Vergesellschaftung

Die Entenmuscheln sind völlig friedlich und können mit Fischen, Schnecken und Krebsen problemlos vergesellschaftet werden. Vorsicht ist bei großen Krebsen geboten, die Teichmuscheln öffnen und fressen können.

Grundsätzlich dürfen nur untereinander verträgliche Tierarten mit ähnlichen Ansprüchen an die Wasserbeschaffenheit und Wassertemperatur vergesellschaftet werden.

Fortpflanzung und Zucht

Die Entenmuscheln sind überwiegend getrennt geschlechtlich. Die Eier werden in den Kiemen der Muschel befruchtet und über den Winter in den Spalträumen zwischen den Kiemen betreut (Langbrüter). Im Frühjahr werden 200.000 bis 400.000 Muschellarven mit Haftfäden, sogenannten Glochidien, nach und nach ausgestoßen. Die Glochidien heften sich meist an die Flossenhaut vorbeischwimmender Fische und setzen sich fest. Dort entwickeln sich die Larven als Parasiten am Fisch zu kleinen Muscheln und werden nach 2-8 Wochen abgestoßen oder lösen sich selbst. Larven, die keinen Wirtsfisch finden verenden.

Die Entenmuschel kann bis zu 15 Jahre alt werden.

Artenschutz

Die heimische Teichmuschel ist nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Eine Entenmuschel kann bis zu 15 Liter Wasser pro Stunde filtern und so zur Wasserklärung beitragen. Sie kann sich mit ihrem Fuß langsam fortbewegen, indem sie diesen nach vorne streckt und den Körper dann nachzieht. Bei der Nahrungsaufnahme sind ihre Schalen nur wenig geöffnet. Tote Entenmuscheln erkennt man an den weit geöffneten Schalen.

Sind in einem Teich zu viele Entenmuscheln, können die Glochidien ein Problem für die Fische werden. Insbesondere bei Klein- und Jungfischen kann der massenhafte Befall zum Tod führen.

Werden Entenmuscheln im Teich überwintert, ist für eine ausreichende Tiefe und Sauerstoffversorgung (Filter, Sauerstoffspender, Eisfreihalter) zu sorgen.

Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel ist empfehlenswert, auch dann, wenn die Schadstoffbelastung die Obergrenze noch nicht erreicht hat. Plötzliche Veränderungen der Wasserqualität sind zu vermeiden. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium bzw. Teich gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Barbara Pachner; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: BITTER (2008): Schnecken-Fibel, Dähne Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch