Zwerg-Waldmaus (Apodemus uralensis)

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Zwerg-Waldmaus
Apodemus uralensis
Zwerg-Waldmaus (Apodemus uralensis)
Name Zwerg-Waldmaus
Name Lat. Apodemus uralensis
Familie Mäuseartige
Familie lat. Muridae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Eurasien
Klimazone Gemäßigt
Habitat Waldränder
Tiergröße 8-11 cm
Ernährung Samen, Grünfutter, Insekten
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Nachtaktiv; ♂ territorial
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Mittel
Lebenserwartung 1-2 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der dämmerungs- und nachtaktiven Zwerg-Waldmaus erstreckt sich über weite Teile Mittel- und Osteuropas sowie Zentralasiens in Höhen bis 1300 Meter, mit Ausnahme der nördlichen Gebiete skandinavischer Länder. Sie bewohnen Waldränder aber auch an Wälder grenzende offene Landschaften und Felder. Waldmäuse legen einen Bau mit Gängen und Nestkammern an.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

1-2 Tiere Fläche: 0,3 m² Höhe: 40 cm
Jedes weitere Tier Fläche: + 20 %

Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein.

Der Käfig muss mit Kletter- und Versteckmöglichkeiten (Plattformen, Röhren, Höhlen etc.) und Schlafhäuschen mit Nestbaumaterial (Heu etc.) sowie mit einem Futter- und Trinkgefäß (Trinkflasche) ausgestattet sein. Als Bodengrund eignet sich z.B. Kleintierstreu oder eine Torf-Sandmischung mit etwas Rindenmulch oder trockenem Laub bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mindestens 10 cm, besser aber mehr betragen. Nagematerial, wie Nagerstein oder ungespritzte Zweige von Obstbäumen, Weiden, Ahorn etc. zur Abnutzung der Zähne muss ständig zur Verfügung stehen. Ein natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus ist sicherzustellen.

Ernährung

Sie ernähren sich vorwiegend vegetarisch, benötigen aber auch tierisches Eiweiß. Entsprechend besteht das artspezifische Futterangebot aus einer fettarmen Körnermischung, im Fachhandel erhältlich als "Mausfuttermischung" in Premium-Qualität, dazu etwas tierisches Eiweiß (z.B. Topfen, hartgekochtes Ei, milder Schnittkäse, Insekten) und Frischfutter wie z.B. Wildkräuter, Salat (Chicoree), Karotten und Obst sowie einem Mineralstein. Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein. Wasser- und Futtergefäße sind so anzuordnen, dass sie nicht verschmutzt werden können. Wasser und Futter sind täglich frisch anzubieten.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind sehr soziale Lebewesen und dürfen nur paarweise oder in einer Gruppe gehalten werden, wie z.B. ein (kastrierter) Bock mit mehreren Weibchen oder in reinen Weibchengruppen. Zwischen unkastrierten Männchen kann es zu heftigen Revierkämpfen kommen. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Beim Männchen liegen die Anal- und Genitalöffnungen weiter auseinander als beim Weibchen.

Die Tragezeit beträgt 22-24 Tage. Ein Wurf besteht meist aus 2-9 Jungen, die nackt, blind und taub geboren werden. Nach ca. 2 Wochen öffnen sich die Augen. Die Jungtiere werden 18 Tage gesäugt und können nach etwa 21 Tagen von der Mutter abgesetzt werden. Bereits im Alter von 8 Wochen sind sie geschlechtsreif und ab der 10. Woche zuchtreif. Die Fortpflanzungszeit in der Natur ist von März bis Oktober, in der sie bis zu 3 Würfe haben kann.

Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beträgt etwa 2 Jahre.

Wichtige Information

Sie sind auch tagaktiv, halten aber immer wieder Ruhepausen (polyphasisch), aber keine Winterruhe.

Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand haben, mit einem Durchmesser, dass die Tiere ohne krummen Rücken laufen können.

Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden. Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Alex Rinesch

Quellenangabe: BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren; TEUBLER (2006): Meine Farbmaus zu Hause, bede Verlag; W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag 

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF