Streifenhörnchen Weiß (Tamias sibiricus 'Weiß')

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Streifenhörnchen Weiß
Tamias sibiricus 'Weiß'
Streifenhörnchen Weiß (Tamias sibiricus 'Weiß')
Name Streifenhörnchen Weiß
Name Lat. Tamias sibiricus 'Weiß'
Synonym Eutamias sibiricus
Familie Hörnchenartige
Familie lat. Sciuridae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Nordeuropa, Nordasien
Klimazone Gemäßigt
Habitat Wälder
Tiergröße 13-17 cm
Ernährung Samen, Grünfutter, Insekten
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Territorial
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Einfach
Lebenserwartung 6-10 Jahre
Artenschutz EU-DVO 2016/1141 Invasive Art
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das weiße Streifenhörnchen ist eine Farbmorphe. Das Sibirische Streifenhörnchen oder Burunduk gehört zur Gruppe der Erdhörnchen. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordeuropa über Sibirien, der Mongolei, Nord- und Mittelchina bis nach Korea und Japan. Sie leben meist im Unterholz von Misch- und Nadelwäldern in selbst gegrabenen, verzweigten Erdbauten.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

1 Tier Fläche: 0,6 m² Länge: 1 m Höhe: 1 m

Empfehlenswert ist ein Gehege, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Zusätzlich sollte ein Außengehege zur Verfügung stehen.

Der Käfig sollte mit Wurzeln, Ästen und mit Rampen verbundenen Plattformen in unterschiedlicher Höhe abwechslungsreich strukturiert sein sowie Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Schlaf- und Vorratshäuschen, Korkröhren, Grashöhlen, Hängematten etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nestbaumaterial (Heu, Zellstoff) und einen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich  handelsübliches Kleintierstreu oder eine Sand-Torf-Mischung. Die Einstreutiefe sollte 20-30 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Zimmertemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie sind Gemischtköstler, die sich vorwiegend pflanzlich ernähren, aber auch tierisches Eiweiß benötigen. Das artspezifische Futterangebot besteht aus im Fachhandel erhältlichem "Streifenhörnchenfutter", ergänzt mit Frischfutter (Äpfel, Birnen, Beeren, Möhren, Zucchini, Luzerne, Löwenzahn), frischen Zweigen von ungespritzten Obstbäumen und einem Mineralstein. Dazu benötigen sie etwas tierisches Eiweiß, wie lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), Quark, ein hartgekochtes Hühnerei oder Insektenfutter für Igel. Gelegentlich können Trockenfrüchte wie Rosinen, Hagebutte (hoher Vitamin C Gehalt) und  Nüsse verfüttert werden. Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Streifenhörnchen sind tagaktiv. Sie leben in lockeren Kolonien, innerhalb dieser jedoch als Einzelgänger und jedes Tier hat sein Territorium. Deshalb sollten sie eher einzeln gehalten werden. Für eine Paarhaltung sind mehrere Schlafhäuschen und ein gut strukturierter Käfig Voraussetzung. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Der Abstand zwischen After und Harnröhrenausgang ist beim Männchen größer. Bei geschlechtsreifen Männchen sind meist Hoden zu erkennen.

Die Tragezeit beträgt 28-31 Tage. Ein Wurf besteht meist aus 4-6 Jungen, die nackt, blind und taub geboren werden. Nach 26-29 Tagen öffnen sich die Augen und sie verlassen um den 36. Tag das Nest. Die Jungtiere werden 7-8 Wochen gesäugt und können dann von der Mutter getrennt werden. Geschlechtsreif sind sie nach 10-11 Monaten. Die Lebenserwartung beträgt 6-12 Jahre.

Wichtige Information

Das Streifenhörnchen (Burunduk) ist die einzige Art, die außerhalb Nordamerikas vorkommt. In der Natur halten sie einen Winterschlaf, den sie von Zeit zu Zeit unterbrechen, um Nahrung aufzunehmen und Kot und Urin abzusetzen. Auch im Gehege bei Zimmertemperatur kann es zu Lethargiephasen kommen,  in denen sie tagelang im Schlafhäuschen bleiben. In dieser Zeit dürfen sie nicht gestört werden.

Sie sind Fluchttiere und benötigen ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten. Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da es dabei zu schweren Verletzungen kommen kann. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BEISSWENGER (2008): Streifenhörnchen, GU Verlag; W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Verlag Harri Deutsch; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF