Buschschwanz-Rennmaus (Sekeetamys calurus)

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Buschschwanz-Rennmaus
Sekeetamys calurus
Buschschwanz-Rennmaus (Sekeetamys calurus)
Name Buschschwanz-Rennmaus
Name Lat. Sekeetamys calurus
Familie Langschwanzmäuse
Familie lat. Muridae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Vorderasien
Klimazone Subtropisch
Habitat Halbwüsten
Tiergröße 10-12 cm
Ernährung Samen, Grünfutter, Insekten
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Nachtaktiv
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Einfach
Lebenserwartung 4-5 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der dämmerungs- und nachtaktiven Buschschwanz-Rennmäuse reicht vom östlichen Ägypten über die Halbinsel Sinai und Israel bis Jordanien und Saudi-Arabien. Dort leben sie in den trockenen, felsigen Halbwüsten und halten sich tagsüber meist in selbstgegrabenen Erdbauten auf.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

1-2 Tiere Fläche: 0,5 m² Höhe: 50-60 cm
Jedes weitere Tier Fläche: + 20 %

Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein.

Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen abwechslungsreich strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Stroh etc.) und einen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich  handelsübliches Kleintierstreu oder eine Sand-Torf-Mischung mit etwas Rindenmulch, trockenem Laub, Heu und Stroh bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mindestens 10 cm, besser 20 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Raumtemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie ernähren sich vorwiegend vegetarisch, benötigen aber auch tierisches Eiweiß. Das Futterangebot besteht aus einer fettarmen Körnermischung, im Fachhandel erhältlich als "Rennmausfutter", ergänzt mit Futterheu, Kolbenhirse, etwas Grünfutter (Wurzelgemüse, Wildkräuter, Zucchini etc.) und einem Mineralstein. Dazu benötigen sie tierisches Eiweiß, wie lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), Quark, ein hartgekochtes Hühnerei oder Insektenfutter für Igel. Obst darf nur selten und in sehr geringen Mengen angeboten werden. Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

In der Natur leben sie in lockeren Familiengruppen. Sie sind soziale und friedliche Tiere, die paarweise oder besser in einer Gruppe gehalten werden sollten. Auch in größeren Gruppen kommt es selten zu Aggressionen und bei ausreichenden Rückzugsmöglichkeiten gelingt sogar die Vergesellschaftung von Gruppen. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Bei geschlechtsreifen Männchen lassen sich deutlich Hoden erkennen, bei männlichen Jungtieren ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.

Die Tragezeit beträgt etwa 3 Wochen. Die durchschnittlich 4-6 Jungen kommen nackt, blind und taub zur Welt, sind nach 4-6 Wochen selbstständig und sollten danach noch einige Tage bei der Mutter verbleiben. Nach ca. 3 Monaten sind sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung beträgt 4-5 Jahre.

Wichtige Information

Sie sind sehr bewegungsfreudig, laufen vierfüßig und flüchten bei Gefahr känguruartig hüpfend auf den Hinterbeinen. Es sollte nicht zuviel gefüttert werden, da sie leicht verfetten. Sie sind extrem neugierig und können sehr zutraulich werden, was aber nicht bedeutet, dass sie Streicheltiere sind.

Bewährt hat sich einen Teil des Geheges mit Einstreu und den anderen Teil mit einer Sand-Torf-Mischung zu bedecken. Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand haben, mit einem Durchmesser, dass die Tiere ohne krummen Rücken laufen können. Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.

Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann. Die Tiere sollten nur mit der Hand von unten umfasst und hochgehoben werden. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; EHRLICH (2006): Kleinsäuger im Terrarium, Natur und Tierverlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF