Weißbauch-Zwergigel (Atelerix albiventris)

Aus Pet Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weißbauch-Zwergigel
Atelerix albiventris
Weißbauch-Zwergigel (Atelerix albiventris)
Name Weißbauch-Zwergigel
Name Lat. Atelerix albiventris
Synonym Afrikanischer Zwergigel
Familie Igel
Familie lat. Erinaceidae
Ordnung Insektenfresser
Ordnung lat. Eulipotyphla
Verbreitung Afrika
Klimazone Subtropisch - tropisch
Habitat Steppen, Buschland
Tiergröße 17-23 cm
Ernährung Insekten, Igelfutter
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Nachtaktiv
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Mittel
Lebenserwartung 6-7 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die nachtaktiven Weißbauch-Zwergigel sind in Zentralafrika von Senegal über Mauretanien bis Sudan und Sambia weit verbreitet. Sie bewohnen Steppen, Savannen, Buschland, Felder und Gärten, wo sie sich tagsüber in Felsspalten, Höhlen oder Blätterhaufen verbergen.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

1-2 Tiere Fläche: 2 m² Höhe: ca. 80 cm

Für jedes weitere Tier, Artverträglichkeit vorausgesetzt, ist die Grundfläche um 1,5 m² zu erweitern. Das Gehege muss an einem ruhigen, erschütterungsfreien Platz aufgestellt werden. Terrarien dürfen oben nicht dicht geschlossen sein.

Sie benötigen ein mit Kletter- und Versteckmöglichkeiten (Äste, Wurzeln, hohle Baumstämme, Steine, Korkröhren etc.) strukturiertes Gehege, Holz-Schlafhäuschen mit Nistmaterial (Pellets, kurzes Stroh), ein Trinkgefäß und einen tiefen, grabefähigen Bodengrund. Als Bodengrund eignet sich z.B. eine Gartenerde- oder Torfmull-Sandmischung, Kleintierstreu und Terrarienhumus, aber keinesfalls mineralisches Katzenstreu. 

Raumtemperatur: 23-27 °C Temp. lokal: 35 °C Mind. Temp.: 18 °C

Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren. Ein natürlicher Tag-Nacht- Rhythmus ist sicherzustellen. Zur Beobachtung in der Nacht eignet sich Rotlicht.

Ernährung

Das Futterangebot besteht überwiegend aus Insekten, wie Heimchen, Schaben, Grillen, Heuschrecken, Regenwürmern, Zophobas- und Mehlkäferlarven oder einer handelsüblichen Futtermischung für Insektenfresser (Igelfutter) und Katzenfeuchtfutter, ergänzt mit gekochtem oder gedünstetem Fleisch (Huhn, Pute, Rind), hartgekochtem Ei und sehr geringen Mengen Obst (Bananen, Äpfel, Melonen etc.). Adulten Tieren können gelegentlich auch nestjunge Mäuse, im Handel tiefgekühlt erhältlich, angeboten werden. Da sie sehr wählerisch sind, wird Futter individuell unterschiedlich akzeptiert. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Bestauben des Futters). Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind Einzelgänger. Die gleichgeschlechtliche Haltung von mehreren Männchen oder mehreren Weibchen ist in einem gut strukturierten Gehege möglich. Männchen verhalten sich untereinander aggressiv. Bei den ersten Anzeichen von Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Bei Männchen ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.

Die Paarung erfolgt kurz nach Ende der Ruhephase. Nach einer Tragezeit von 30-35 Tagen werden 4-5 Junge, blind und nackt geboren. Nach ca. 10 Tagen öffnen sich die Augen. Die Jungtiere sind nach 6 Wochen selbstständig (Ende der Säugezeit) und bereits nach 2 Monaten geschlechtsreif. Die  Lebenserwartung kann 6-7 Jahre betragen.

Wichtige Information

Sie werden in zahlreichen Farbschlägen gezüchtet. Neben den Standardfarben, wie Black, Salt & Pepper, Grey, Brown etc., gibt es noch Farbvarianten (z.B. Snowflake) und Farbmuster (z.B. Pinto). 

Während der warmen Jahreszeit sollte ein Außengehege zur Verfügung stehen, das ringsum geschlossen ist und dessen Mindestmaße dem des Innengeheges entsprechen.

Die Tiere haben eine Laktose-Unverträglichkeit und dürfen daher nicht mit Milch gefüttert werden.

In der 3-5 monatigen Ruhephase nehmen sie wenig Nahrung auf und schlafen die meiste Zeit. Die Raumtemperatur kann in dieser Zeit auf 18-20 °C reduziert werden. Da sie ihre Körperwärme nur unvollkommen regulieren können (ähnlich Reptilien), darf die Umgebungstemperatur nie unter 15 °C liegen, sonst fallen sie in eine Kältestarre.

Auf gründliche Hygiene, besonders an den festen Kotplätzen ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren; W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF