Frettchen (Mustela putorius f. furo)

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Frettchen
Mustela putorius f. furo
Frettchen (Mustela putorius f. furo)
Name Frettchen
Name Lat. Mustela putorius f. furo
Familie Marderartige
Familie lat. Mustelidae
Ordnung Raubtiere
Ordnung lat. Carnivora
Verbreitung Zuchtform
Klimazone Gemäßigt
Habitat Wälder, Baumsteppen
Tiergröße W: 25-40 cm; M: 50-60 cm
Ernährung Fleisch, Gemüse
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Dämmerungsaktiv
Haltung Einzeln, Paar
Schwierigkeitsgrad Mittel
Lebenserwartung 6-10 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Frettchen ist die domestizierte Form des Iltis und stammt höchstwahrscheinlich vom europäischen Waldiltis ab. Die Domestikation kann zeitlich nicht eingeordnet werden. Ab dem 11. Jahrhundert mehren sich Berichte über den Einsatz von Frettchen zur Schädlingsbekämpfung. Bis heute werden sie zur Rattenbekämpfung und Kaninchenjagd abgerichtet. Auf Korsika, Sizilien und Neuseeland wurden sie zur Bekämpfung der Kaninchenplage ausgesetzt und bilden dort inzwischen verwilderte Populationen.

Gehege und Einrichtung

 Mindestmaße für das Gehege:

2 Tiere Fläche: 4 m² Höhe: 2,5 m
Jedes weitere Tier Fläche: + 2 m²

Das Gehege muss mit mindestens 2 Etagen strukturiert sein, die über Rampen erreichbar sind und Spiel-, Kletter- und Versteckmöglickeiten bieten, wie Äste, Röhren, Treppen, Hanfseile, Hängematten etc. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), eine leicht zu reinigende Schlafkiste und eine Frettchen-Toilette (Klokiste). Als Einstreu für die Toilette eignet sich z.B. handelsübliches Kleintierstreu, Strohpellets oder nicht mineralisches Katzenstreu. Sie sollten bei Zimmertemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie benötigen eine sehr proteinreiche Nahrung, die sich zu 80% aus Fleisch und zu 20% aus Gemüse zusammensetzt. Das artspezifische Futterangebot besteht aus im Fachhandel erhältlichem "Frettchenfutter", ergänzt mit Obst, Gemüse, Frischfleisch (kein Schweinefleisch!), Innereien vom Rind, Geflügel oder Lamm. Zur Ergänzung sollten gelegentlich rohe Eidotter oder gekochte Eier und Tagesküken gefüttert werden. Frettchentrockenfutter und Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein. Hundefutter ist wegen des geringen Proteingehaltes nicht für Frettchen geeignet.

Frettchen müssen mindestens 2-mal täglich gefüttert werden. Verschlepptes oder gehortetes Futter sollte sofort eingesammelt und entsorgt werden.

Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Frettchen sind gesellige, neugierige und verspielte Tiere, dementsprechend sollten sie paarweise gehalten werden. Wird ein Tier längere Zeit einzeln gehalten, gelingt eine spätere Vergesellschaftung nur mehr selten. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Beim Rüden (Männchen) liegt die Geschlechtsöffnung etwa in Nabelhöhe am Bauch, bei der Fähe (Weibchen) liegt die Vulva dicht vor dem Anus. Rüden sind fast doppelt so groß wie die Fähen.

Die Tragezeit beträgt 40-45 Tage. Ein Wurf hat durchschnittlich 3-6 Welpen, die nackt, blind und taub geboren werden. Die Welpen werden 8-9 Wochen gesäugt. Ab dem 8. Lebensmonat werden die Tiere geschlechtsreif. Die Lebenserwartung kann 6-10 Jahre betragen.

Anzeigepflicht

Beim Grenzübertritt innerhalb der EU muss der blaue EU-Heimtier-Ausweis mitgeführt werden. Zur Identifikation werden die Tiere mit einem Mikrochip gekennzeichnet. In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Bei Haltung in Gehegen in der angegebenen Mindestgröße ist ihnen regelmäßig Beschäftigung und Gelegenheit zu zusätzlicher Bewegung anzubieten.

Es gibt zahlreiche Zuchtformen, wie Panda-Iltis, Snow, Harlekin, Silver, das Iltisfrettchen mit dunklen Augen etc., aber auch Langhaarformen, wie das Angora-Frettchen.

Empfehlenswert ist Tiere zu kastrieren, mit denen nicht gezüchtet werden soll. Bei Fähen wird dabei das Risiko der Dauerranz vermieden und bei Rüden entfällt das geruchsintensive Markieren in der Ranz.

Auf gründliche Hygiene ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen. Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren; HENKE (2008): Frettchen, GU Verlag; W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF