Mongolische Rennmaus (Meriones unguiculatus)

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Mongolische Rennmaus
Meriones unguiculatus
Mongolische Rennmaus (Meriones unguiculatus)
Name Mongolische Rennmaus
Name Lat. Meriones unguiculatus
Synonym Gerbil
Familie Langschwanzmäuse
Familie lat. Muridae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Asien (Zuchtform)
Klimazone Gemäßigt
Habitat Steppen, Halbwüsten
Tiergröße 10-14 cm
Ernährung Körner, Kräuter, Heu, Insekten
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Tag- und nachtaktiv
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Einfach
Lebenserwartung 3-4 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die tag- und nachtaktiven Mongolischen Rennmäuse bewohnen die Steppen und Halbwüsten Nordchinas und der Mongolei. Dort leben sie in weitverzweigten unterirdischen Gangsystemen. Alle heute erhältlichen Mongolischen Rennmäuse stammen von ca. 15 Zuchtpaaren ab, die um 1935 in der Ostmongolei gefangen wurden. Sie werden in vielen Farbvarianten gezüchtet.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

1-2 Tiere Fläche: 0,5 m² Höhe: 50-60 cm
Jedes weitere Tier Fläche: + 20 %

Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Stroh etc.) und einen grabefähigen Bodengrund aus handelsüblichem Kleintierstreu oder eine Sand-Erde-Mischung mit etwas Rindenmulch und trockenem Laub bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mindestens 10 cm, besser 20 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Raumtemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie ernähren sich vorwiegend vegetarisch, benötigen aber auch tierisches Eiweiß. Das Futterangebot besteht aus einer fettarmen Körnermischung, im Fachhandel erhältlich als "Rennmausfutter", ergänzt mit Futterheu, Kolbenhirse, Grünfutter (Wurzelgemüse, Wildkräuter, Zucchini etc.) und einem Mineralstein. Dazu benötigen sie mehrmals wöchentlich tierisches Eiweiß, wie lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), Quark, ein hartgekochtes Hühnerei oder Insektenfutter für Igel. Obst darf nur selten und in sehr geringen Mengen angeboten werden (Gefahr von Diabetes). Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind soziale Tiere und sollten paarweise oder in einer Gruppe (1 Männchen, 2-5 Weibchen) mit ausreichenden Rückzugsmöglichkeiten gepflegt werden. In größeren Gruppen kommt es häufig zu heftigen Revierkämpfen. Empfehlenswert ist, sie in Familiengruppen oder gleichgeschlechtlichen Gruppen zu halten. Bei ersten Anzeichen von Unverträglichkeit müssen die Tiere unverzüglich getrennt werden.

Fortpflanzung und Zucht

Bei geschlechtsreifen Männchen lassen sich deutlich Hoden erkennen, bei männlichen Jungtieren ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.

Die Tragezeit liegt zwischen 23–26 Tagen. Die durchschnittlich 4-5 Jungen kommen nackt, blind und taub zur Welt. Nach 5 Tagen öffnen sich die Ohren und nach 2-3 Woche die Augen. Bis zum 21. Tag werden die Jungen gesäugt, danach können die Jungtiere von der Mutter getrennt werden. Weibchen sind nach 65-85 Tagen, Männchen nach 70-85 Tagen geschlechtsreif.

Wichtige Information

Sie haben ein exzellentes Gehör und sind sehr lärmempfindlich. Es sollte nicht zuviel gefüttert werden, da sie leicht verfetten. Sie sind sehr lebhaft und grabefreudig. Bewährt hat sich einen Teil des Geheges mit Einstreu und den anderen Teil mit einer Sand-Erde-Mischung zu bedecken.

Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand haben, mit einem Durchmesser, dass die Tiere ohne krummen Rücken laufen können. Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.

Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann. Die Tiere sollten nur mit der Hand von unten umfasst und hochgehoben werden. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag, BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF