Cheesmans Rennmaus (Gerbillus cheesmani)

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Cheesmans Rennmaus
Gerbillus cheesmani
Cheesmans Rennmaus (Gerbillus cheesmani)
Name Cheesmans Rennmaus
Name Lat. Gerbillus cheesmani
Familie Langschwanzmäuse
Familie lat. Muridae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Vorderasien
Klimazone Subtropisch
Habitat Sanddünen
Tiergröße 8-12 cm
Ernährung Körner, Kräuter, Heu, Insekten
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Nachtaktiv; territorial
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Einfach
Lebenserwartung 3-6 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungs- bis nachtaktiven Cheesmans Rennmäuse reicht von der Arabischen Halbinsel bis zum südwestlichen Iran. Dort leben sie in Familiengruppen, bevorzugt in Sanddünen, wo sie sich tagsüber meist in selbstgegrabenen Erdbauten aufhalten.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

1-2 Tiere Fläche: 0,3 m² Höhe: 40 cm
Jedes weitere Tier Fläche: + 20 %

Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein.

Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Stroh etc.) und einen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich  handelsübliches Kleintierstreu oder eine Sand-Erde-Mischung mit etwas Rindenmulch und trockenem Laub bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mindestens 10 cm, besser 20 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Raumtemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie ernähren sich vorwiegend vegetarisch, benötigen aber auch tierisches Eiweiß. Das Futterangebot besteht aus einer fettarmen Körnermischung, im Fachhandel erhältlich als "Rennmausfutter", ergänzt mit Futterheu, Kolbenhirse, etwas Grünfutter (Wurzelgemüse, Wildkräuter, Zucchini etc.) und einem Mineralstein. Dazu benötigen sie mehrmals wöchentlich tierisches Eiweiß, wie lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), Topfen, ein hartgekochtes Hühnerei oder Insektenfutter für Igel. Obst darf nur selten und in sehr geringen Mengen angeboten werden (Gefahr von Diabetes). Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

In der Natur leben sie in lockeren Kolonien mit festen Territorien. Sie sollten in einer Familiengruppe oder gleichgeschlechtlichen Gruppe mit ausreichenden Rückzugsmöglichkeiten gepflegt werden. Im Gegensatz zu Jungtieren sollten adulte Tiere nicht in eine fremde Gruppe eingesetzt werden, da sie bekämpft werden. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit müssen die Tiere unverzüglich getrennt werden.

Fortpflanzung und Zucht

Beim Männchen liegen die Anal- und Genitalöffnungen weiter auseinander als beim Weibchen.

Die Tragezeit beträgt etwa 3 Wochen. Die durchschnittlich 1-6 Jungen kommen nackt, blind und taub zur Welt, sind nach 4-6 Wochen selbstständig und sollten danach noch einige Tage bei der Mutter verbleiben. Nach ca. 3 Monaten sind sie geschlechtsreif. Die Lebenserwartung beträgt 3-6 Jahre.

Wichtige Information

Tagsüber wechseln sich Aktivitätsphasen mit Ruhepausen ab. Sie sind sehr lebhaft und grabefreudig. Bewährt hat sich einen Teil des Geheges mit Einstreu und den anderen Teil mit einer Sand-Erde-Mischung zu bedecken.

Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand haben, mit einem Durchmesser, dass die Tiere ohne krummen Rücken laufen können. Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.

Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann. Die Tiere sollten nur mit der Hand von unten umfasst und hochgehoben werden. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Alex Rinesch

Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF