Chinesischer Streifenhamster (Cricetulus griseus)
Chinesischer Streifenhamster Cricetulus griseus | |
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Name | Chinesischer Streifenhamster |
Name Lat. | Cricetulus griseus |
Familie | Wühler |
Familie lat. | Cricetidae |
Ordnung | Nagetiere |
Ordnung lat. | Rodentia |
Verbreitung | Ostasien |
Klimazone | Gemäßigt - subtropisch |
Habitat | Steppen, Halbwüsten |
Tiergröße | 8-10 cm |
Ernährung | Körner, Kräuter, Heu, Insekten |
Temperatur | Raumtemperatur |
Verhalten | Nachtaktiv; ♀ aggressiv |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Mittel |
Lebenserwartung | 2-3 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Die vorwiegend nachtaktiven Chinesischen Streifenhamster leben in kargen Steppen- und Wüstengebieten Nordostchinas und der Mongolei. Sie bewohnen selbst gegrabene Höhlen, in denen sie auch ihre Nahrungsvorräte lagern, sind aber auch Kulturfolger.
Gehege und Einrichtung
Mindestmaße für das Gehege:
1-2 Tiere | Fläche: 0,5 m² | Höhe: 50-60 cm |
Jedes weitere Tier | Fläche: + 20 % |
Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen sowie mit in unterschiedlicher Höhe angebrachten Etagen abwechslungsreich strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (z.B. Heu, Sisal- und Kokosfasern) und einen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich handelsübliches Kleintierstreu oder eine Torf-Erde-Mischung (ungedüngte Blumenerde). Die Einstreutiefe sollte 10 cm, besser aber 15 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Raumtemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.
Ernährung
Sie ernähren sich vorwiegend vegetarisch, benötigen aber auch tierisches Eiweiß. Das Futterangebot besteht aus einer fettarmen Körnermischung, im Fachhandel als "Zwerghamsterfutter" erhältlich, ergänzt mit Futterheu, getrockneten Kräutern, Grünfutter (Löwenzahn), Wurzelgemüse, gelegentlich lebende Insekten (Heuschrecken, Grillen etc.) und besonders während der Trächtigkeit und Jungenaufzucht Insekten- und Eifutter sowie Mehlkäferlarven. Obst darf nur selten und in sehr geringen Mengen angeboten werden (Gefahr von Diabetes). Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
Sie sind Einzelgänger, besonders Weibchen verhalten sich aggressiv. Die individuelle Verträglichkeit bei Paarhaltung hängt auch von der Aufzucht, den Haltungsbedingungen sowie der Einrichtung und Größe des Käfigs (viele Versteckmöglichkeiten) ab. Bei ersten Anzeichen von Unverträglichkeit müssen die Tiere unverzüglich getrennt werden.
Fortpflanzung und Zucht
Bei geschlechtsreifen Männchen lassen sich deutlich Hoden erkennen, bei männlichen Jungtieren ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.
Zur Paarung wird das Weibchen kurzzeitig zum Männchen gesetzt. Die Tragzeit liegt zwischen 17 und 22 Tagen. Die Jungen kommen nackt, blind und taub zur Welt. Bis zu 3 Wochen wird gesäugt, danach können die Jungtiere von der Mutter getrennt werden. Sie sind nach ca. 45 Tagen geschlechtsreif.
Die Lebenserwartung kann 2-3 Jahre betragen.
Wichtige Information
Das Akivitätsmaximum liegt kurz nach Sonnenuntergang und kurz vor Sonnenaufgang. Während der kalten Jahreszeit werden sie zunehmend nachtaktiv. Sie halten eine Winterruhe, in der sie immer wieder erwachen um zu fressen. Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand sowie einen Durchmesser von 25 cm haben.
Sie haben am Bauch eine, beim Männchen besonders ausgeprägte, Duftdrüse (Ventraldrüse), die zur Reviermarkierung ein gelbliches Sekret absondert.
Ihre Backentaschen sind dehnbare Hautsäcke zum Horten von Futter, werden aber auch zum Imponieren und Drohen benutzt. Auf die Länge der permanent nachwachsenden Zähne ist zu achten. Zu lange Zähne behindern die Nahrungsaufnahme. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF