Grauer Steppenlemming (Lagurus lagurus)
Grauer Steppenlemming Lagurus lagurus | |
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Name | Grauer Steppenlemming |
Name Lat. | Lagurus lagurus |
Familie | Wühler |
Familie lat. | Cricetidae |
Ordnung | Nagetiere |
Ordnung lat. | Rodentia |
Verbreitung | Europa, Asien |
Klimazone | Gemäßigt - subtropisch |
Habitat | Steppen, Halbwüsten |
Tiergröße | 8-12 cm |
Ernährung | Getreide, Grünfutter, Insekten |
Temperatur | Raumtemperatur |
Verhalten | ♂ territorial |
Haltung | Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Einfach |
Lebenserwartung | 1-2 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der vorwiegend dämmerungsaktiven Grauen Steppenlemminge reicht von der Ukraine bis in die westliche Mongolei. Sie leben dort in den heißen, baumlosen Steppen und Halbwüsten in selbstgegrabenen Erdbauten sowie als Kulturfolger in der Nähe von Siedlungen.
Gehege und Einrichtung
Mindestmaße für das Gehege:
1-2 Tiere | Fläche: 0,5 m² | Höhe: 50-60 cm |
Jedes weitere Tier | Fläche: + 20 % |
Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen abwechslungsreich strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Stroh etc.) und einen grabefähigen Bodengrund (Tunnelbau) aus handelsüblichem Kleintierstreu, Terrarienhumus oder eine Sand-Torf-Mischung mit etwas Rindenmulch, trockenem Laub, Heu und Stroh bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mindestens 15 cm, besser 20 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Zimmertemperatur gehalten werden, wobei kühle Temperaturen besser vertragen werden. Auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.
Ernährung
Sie ernähren sich saisonbedingt von unterschiedlicher Kost. Das artspezifische Futterangebot besteht aus einer fettarmen Körnermischung, im Fachhandel erhältlich als "Rennmausfutter", ergänzt mit Futterheu, Kolbenhirse, das zugleich der Beschäftigung dient, etwas Grünfutter (Wurzelgemüse, Wildkräuter, Zucchini etc.) und einem Mineralstein. Dazu benötigen sie tierisches Eiweiß, wie lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), Quark, Naturjoghurt, ein hartgekochtes Hühnerei oder Insektenfutter für Igel. Obst darf nur selten und in sehr geringen Mengen angeboten werden, da Fruchtzucker schnell zu Verstopfung führt. Wasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
Sie sind soziale Tiere und sollten mindestens paarweise, besser aber in einer Gruppe von 4-6 Tieren gepflegt werden. Eine Gruppe sollte immer aus mehr Weibchen als Männchen bestehen. Männchen sind untereinander oft unverträglich. In der Heimtierhaltung neigen Steppenlemminge jedoch häufig zu territorialem Verhalten. Bei ersten Anzeichen von Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.
Fortpflanzung und Zucht
Bei geschlechtsreifen Männchen lassen sich deutlich Hoden erkennen, bei männlichen Jungtieren ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.
Die Tragezeit beträgt ca. 20 Tage. Ein Wurf besteht durchschnittlich aus 6-8 Jungen, die blind und nackt geboren werden und kaum mehr als ein Gramm wiegen. Sie entwickeln sich sehr schnell, nehmen bereits nach 10-13 Tagen feste Nahrung zu sich und sind schon nach 30-45 Tagen geschlechtsreif. Eine Verpaarung sollte aber erst nach dem 3. Monat erfolgen. Die Lebenserwartung beträgt etwa 1,5-2,5 Jahre.
Wichtige Information
Bewährt hat sich einen Teil des Geheges mit Einstreu und den anderen Teil zum Graben mit Terrarienhumus oder einer Sand-Torf-Mischung zu bedecken. Empfehlenswert ist, durch den Austausch von Einrichtungsgegenständen und gelegentliche Umgestaltung für Abwechslung zu sorgen.
Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand haben, mit einem Durchmesser, dass die Tiere ohne krummen Rücken laufen können. Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.
Auf gründliche Hygiene ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: petdata
Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; SISTERMANN (2008): Steppenlemmige und andere Wühlmäuse, Natur und Tierverlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF