Fette Sandratte (Psammomys obesus)
Fette Sandratte Psammomys obesus | |
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Name | Fette Sandratte |
Name Lat. | Psammomys obesus |
Familie | Langschwanzmäuse |
Familie lat. | Muridae |
Ordnung | Nagetiere |
Ordnung lat. | Rodentia |
Verbreitung | Nordafrika |
Klimazone | Subtropisch |
Habitat | Halbwüste, Steppe |
Tiergröße | 13-20 cm |
Ernährung | Samen, Grünfutter, Heu, Insekten |
Temperatur | Raumtemperatur |
Verhalten | Tag- und nachtaktiv |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Mittel |
Lebenserwartung | 3-5 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das weite Verbreitungsgebiet der tag- und nachtaktiven Fetten Sandratten erstreckt sich von Nordwestafrika bis zur Arabischen Halbinsel. Dort leben sie in den kargen, felsigen, mit Sukkulenten bewachsenen Wüsten und Halbwüsten, wo sie ausgedehnte unterirdische Bauten anlegen.
Gehege und Einrichtung
Mindestmaße für das Gehege:
1-2 Tiere | Fläche: 0,75 m² | Höhe: 0,7 m |
Jedes weitere Tier | Fläche: + 20 % |
Empfehlenswert ist ein Gehege, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen abwechslungsreich strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Stroh etc.) und einen ausreichend tiefen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich handelsübliches Kleintierstreu oder eine Sand-Erde-Mischung mit etwas Rindenmulch und trockenem Laub bedeckt. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Raumtemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.
Ernährung
In der Natur leben sie fast ausschließlich von Sukkulenten wie der Strauch-Melde (Atriplex halimus). Das Futterangebot besteht aus einer Mischung fettarmer Sämereien, im Fachhandel erhältlich als "Rennmausfutter", Futterheu und Chinakohl, ergänzt mit etwas Chinchillapellets und Frischfutter, wie Gurke, Zucchini, Endiviensalat und frischem Spinat. Dazu benötigen sie etwas tierisches Eiweiß, wie Insekten (Heuschrecken, Heimchen, Mehlkäferlarven) oder Insektenfutter für Igel. Das Gemüse kann einmal pro Woche mit etwas Kochsalz oder Natron gesalzen werden, wobei die Notwendigkeit einer Salzgabe für eingewöhnte Tiere umstritten ist. Zuckerhältiges Obst und Gemüse (z.B. Möhren) sollten nicht verfüttert werden (Gefahr von Diabetes). Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
In der Natur leben sie in lockeren Kolonien mit festen Territorien. Sie sollten paarweise oder im Harem, 1 Männchen mit 2-4 Weibchen gepflegt werden. Besonders Weibchen können während der Jungenaufzucht sehr territorial und aggressiv sein. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.
Fortpflanzung und Zucht
Beim Männchen liegen die Anal- und Genitalöffnungen weiter auseinander als beim Weibchen.
Die Tragezeit beträgt etwa 25-30 Tage. Die durchschnittlich 2-7 Jungen kommen nackt, blind und taub zur Welt, sind nach 4 Wochen selbstständig und sollten danach noch einige Tage bei der Mutter verbleiben. Die Lebenserwartung beträgt 3-5 Jahre. Nach ca. 3 Monaten sind sie geschlechtsreif.
Wichtige Information
Ihre hohe Nierenaktivität ermöglicht es ihnen stark salzhältige Pflanzen zu fressen und so in großer Hitze und Trockenheit zu überleben. Bei Wildfängen ist es besonders wichtig in den ersten 2-3 Monaten ausreichend Salz anzubieten um ihren Salzbedarf decken zu können. Die Fette Sandratte ist bei energiereicher Fütterung anfällig für Diabetes und Fettsucht.
Sie sind sehr bewegungsfreudig, laufen vierfüßig und flüchten bei Gefahr känguruartig hüpfend auf den Hinterbeinen. Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand haben, mit einem Durchmesser, dass die Tiere ohne krummen Rücken laufen können. Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.
Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann. Die Tiere sollten nur mit der Hand von unten umfasst und hochgehoben werden. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Alex Rinesch
Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag EHRLICH (2006): Kleinsäuger im Terrarium, Natur und Tierverlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF