Goldhamster blau (Mesocricetus auratus 'Blau')

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Goldhamster blau
Mesocricetus auratus 'Blau'
Goldhamster blau (Mesocricetus auratus 'Blau')
Name Goldhamster blau
Name Lat. Mesocricetus auratus 'Blau'
Familie Wühler
Familie lat. Cricetidae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Naher Osten (Zuchtform)
Klimazone Gemäßigt
Habitat Steppen
Tiergröße Bis 15 cm
Ernährung Körner, Kräuter, Heu, Insekten
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Nachtaktiv; territorial
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Mittel
Lebenserwartung 2-3 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die Goldhamster leben in den Steppen und Halbwüsten Syriens. Alle heute erhältlichen Goldhamster stammen von einer Hamsterfamilie ab, die 1930 bei Aleppo (Nordsyrien) gefunden wurde. Sie werden in zahlreichen Farb- und Fellvarianten gezüchtet.

Käfiggröße

Die Gehegegröße sollte mindestens L 100 x B 50 x H 50 cm betragen, da sie sich während ihrer Aktivitätsphase intensiv bewegen. Ideal ist ein Nagarium oder Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht) und ruhigen Platz aufgestellt werden sollte. Terrarien benötigen seitlich angebrachte Belüftungsöffnungen und dürfen oben nicht dicht geschlossen sein.

Einrichtung und Haltung

Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen sowie mit in unterschiedlicher Höhe angebrachten Etagen abwechslungsreich strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Zellstoff) und einen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich handelsübliches Kleintierstreu, Hanfstreu oder eine Torf-Sand-Mischung. Die Einstreutiefe sollte 20-30 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen.

Sie sollten bei Raumtemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie ernähren sich vorwiegend vegetarisch, benötigen aber auch tierisches Eiweiß. Das Futterangebot besteht aus einer fettarmen Körnermischung, im Fachhandel als "Hamsterfutter" erhältlich, ergänzt mit Futterheu, getrockneten Kräutern, Grünfutter (Löwenzahn), Wurzelgemüse, Zucchini, gelegentlich lebende Insekten (Heuschrecken, Grillen etc.) und besonders während der Trächtigkeit und Jungenaufzucht Insekten- und Eifutter sowie Mehlkäferlarven. Obst darf nur selten und in sehr geringen Mengen angeboten werden (Gefahr von Diabetes). Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind Einzelgänger. Man kann einen Wurf bis zur Geschlechtsreife gemeinsam halten, die Tiere müssen jedoch bei ersten Anzeichen von Unverträglichkeit sofort getrennt werden.

Fortpflanzung und Zucht

Bei geschlechtsreifen Männchen lassen sich deutlich Hoden erkennen, bei männlichen Jungtieren ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.

Zur Paarung wird das Weibchen kurzzeitig zum Männchen gesetzt. Nach einer Tragzeit von 16-18 Tagen umfasst ein Wurf typischerweise 4 Junge. Goldhamster kommen nackt und blind zur Welt. 20-25 Tage wird gesäugt, ab dem 28. Tag können die Jungen bereits geschlechtsreif sein. Die Lebenserwartung beträgt 2-3 Jahre.

Wichtige Information

Der Blaue Goldhamster ist eine Farbzüchtung mit blau-grauem Fell.

Goldhamster sind nachtaktiv und dürfen tagsüber nicht gestört werden.

Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand sowie einen Durchmesser von mind. 25 cm haben. Synthetische "Hamsterwatte" ist als Nistmaterial ungeeignet.

Die Umgebungstemperatur muss über 10 °C betragen, sonst fallen die Tiere in eine Art Kältestarre.

Sie haben am Bauch eine, beim Männchen besonders ausgeprägte, Duftdrüse (Ventraldrüse), die zur Reviermarkierung ein gelbliches Sekret absondert.

Ihre Backentaschen sind dehnbare Hautsäcke, die zum Horten von Futter dienen, aber auch zum Imponieren und Drohen benutzt werden. Besonders ist auf die Länge der permanent nachwachsenden Zähne zu achten. Zu lange Zähne behindern die Nahrungsaufnahme. Auf gründliche Hygiene ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren; W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF