Degu (Octodon degus)

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Degu
Octodon degus
Degu (Octodon degus)
Name Degu
Name Lat. Octodon degus
Familie Trugrattenartige
Familie lat. Octodontidae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Südamerika
Klimazone Gemäßigt
Habitat Strauchland
Tiergröße 15 cm
Ernährung Heu, Samen, Grünfutter
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Territorial
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Mittel
Lebenserwartung 3-5 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Degus umfasst Bolivien, Argentinien und Chile. Sie kommen im küstennahen Strauchland ebenso vor wie im Hochgebirge bis 3.500 m Höhe. Sie leben in großen Kolonien und ziehen sich abends oder auch untertags bei Hitze in ihre Höhlen zurück.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

2-3 Tiere Fläche: 0,5 m² Höhe: 1 m
Jedes weitere Tier Fläche: + 0,1 m²

Empfehlenswert ist ein Gehege, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlichen Belüftungsöffnungen und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Es sollte eine abwechslungsreiche Strukturierung mit größeren Steinen, Wurzeln und Ästen und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) haben und Plattformen in unterschiedlicher Höhe mit Rampen verbunden zur Erweiterung der Grundfläche. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Stroh etc.) und einen grabefähigen Bodengrund aus handelsüblichem Kleintierstreu oder einer Sand-Erde-Mischung mit etwas Rindenmulch und trockenem Laub bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mindestens 15 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Zimmertemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie sind Pflanzenfresser und benötigen rohfaserreiche Nahrung. Das artspezifische Futterangebot besteht aus hochwertigem Futterheu, das in einer Heuraufe immer zur Verfügung stehen muss. Dazu benötigen sie eine Mischung fettarmen Sämereien, im Fachhandel als "Degufutter" erhältlich, ergänzt mit Grünfutter (Wurzelgemüse, Wildkräuter, frische Grasrispen, Zucchini, Chiccoree, Paprika etc.) und frische belaubte Zweige von Birke, Weide Haselstrauch oder ungespritzten Obstbäumen. Tierische Nahrung (Mehlkäferlarven, Heimchen etc.) wird individuell unterschiedlich kaum angenommen. Trinkwasser muss in Hängeflaschen oder standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten. Wasser- und Futtergefäße sind so anzubringen, dass sie nicht verschmutzt werden können.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Degus haben ein besonderes Harmoniebedürfnis. Doch auch in einer harmonischen Gruppe können Streitfälle auftreten. Beim Zusammensetzen von älteren Tieren ist Fingerspitzengefühl erforderlich, da sie sich schrittweise aneinander gewöhnen müssen. Bei ersten Anzeichen von Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Bei geschlechtsreifen Männchen lassen sich deutlich Hoden erkennen und der Abstand zwischen After und Harnröhrenausgang ist beim Weibchen wesentlich geringer.

Sie haben eine außergewöhnlich lange Tragezeit von etwa 85 Tagen. Ein Wurf besteht durchschnittlich aus 5-6 voll behaarten, lauf- und meist sehtüchtigen Jungen, die nach etwa 4 Wochen selbstständig sind. Weibchen können bereits nach 6 Wochen, Männchen nach drei Monaten geschlechtsreif werden. Die Lebenserwartung beträgt etwa 3 Jahre.

Wichtige Information

Die Kommunikation untereinander erfolgt über pfeifende und zwitschernde Laute.

Bei reichlicher Fütterung mit zuckerhaltigen Obst- und Gemüsesorten (z.B. Apfel, Möhre) können sie an Diabetes bzw. Grauem Star erkranken.

Empfehlenswert ist, durch den Austausch von Einrichtungsgegenständen und gelegentliche Umgestaltung für Abwechslung zu sorgen. Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand sowie einen Durchmesser von mind. 30 cm haben. Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.

Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann, was zum Verlust des Schwanzes führt. Auf gründliche Hygiene ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen. Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: KÜRSCHNER (2006): Mein Degu zu Hause, bede Verlag; W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF