Vielstreifengrasmaus (Lemniscomys barbarus)
Vielstreifengrasmaus Lemniscomys barbarus | |
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Name | Vielstreifengrasmaus |
Name Lat. | Lemniscomys barbarus |
Familie | Mäuseartige |
Familie lat. | Muridae |
Ordnung | Nagetiere |
Ordnung lat. | Rodentia |
Verbreitung | Afrika |
Klimazone | Subtropisch - tropisch |
Habitat | Steppen, Buschland |
Tiergröße | 8-13 cm |
Ernährung | Samen, Grünfutter, Heu, Insekten |
Temperatur | Raumtemperatur |
Verhalten | ♂ territorial |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Lebenserwartung | 3-4 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der tag- und dämmerungsaktiven Vielstreifengrasmäuse ist Marokko, Algerien und Tunesien, von der Mittelmeerküste bis zum Fuß des Atlasgebirges. Sie leben in Kolonien, bewohnen Trocken-, Gras- und Buschsteppen und legen ausgedehnte Gangsysteme unter der Grasnarbe an.
Gehege und Einrichtung
Mindestmaße für das Gehege:
1-2 Tiere | Fläche: 0,5 m² | Höhe: 50-60 cm |
Jedes weitere Tier | Fläche: + 20 % |
Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Plattformen, Korkröhren, Tonhöhlen, ausgehöhlte Kokosnüsse etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), Nistmaterial (Heu, Gras) und einen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich handelsübliches Kleintierstreu oder eine Torf-Sand-Mischung mit etwas Rindenmulch und trockenem Laub bedeckt. Die Einstreutiefe sollte 10 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen.
Temp. Tag: 22-26 °C | Temp. Nacht: 18-22 °C | Temp. Lokal: 30 °C |
Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren. Ein natürlicher Tag-Nacht- Rhythmus ist sicherzustellen.
Ernährung
Sie ernähren sich vorwiegend von Pflanzen und Insekten. Das artspezifische Futterangebot besteht aus einer Mischung von im Fachhandel erhältlichem Zwerghamster- und Rennmausfutter, ergänzt mit Futterheu, Frischfutter (Wildkräuter, Wurzelgemüse, Chicoree, Zucchini, halbreife Grasrispen etc.) und einem Mineralstein. Sie benötigen mehrmals wöchentlich tierisches Eiweiß, wie Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), hartgekochtes Hühnerei oder Katzentrockenfutter. Auch pelletiertes Fertigfutter wird meist gut angenommen. Obst sollte nur selten und in sehr geringen Mengen angeboten werden. Trinkwasser muss stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
Sie sind soziale Tiere und müssen mindestens paarweise, besser aber in einer Gruppe von 4-6 Tieren gepflegt werden. Eine Gruppe sollte aus einem (kastrierten) Männchen und mehreren Weibchen (Harem) oder nur aus Weibchen bestehen. Zwischen unkastrierten Männchen kann es zu heftigen Revierkämpfen kommen. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.
Fortpflanzung und Zucht
Beim Männchen liegen die Anal- und Genitalöffnungen weiter auseinander als beim Weibchen.
Die Tragezeit beträgt ca. 21 Tage. Ein Wurf besteht aus 1-7 Jungen, die blind und nackt geboren werden. Sie entwickeln sich sehr schnell, sind bereits nach ca. 16 Tagen selbstständig und schon mit ca. 8 Wochen geschlechtsreif. Männliche Jungtiere müssen noch vor der Geschlechtsreife von den Elterntieren getrennt werden. Die Lebenserwartung beträgt 3-4 Jahre.
Wichtige Information
Ein mit einer Wärmelampe (Spot) bestrahlter Sonnenplatz wird gerne aufgesucht. Auf ihre Aktivitätsphasen folgen etwa gleichlange Ruhepausen (polyphasisch).
Durch den Austausch von Einrichtungsgegenständen und gelegentliche Umgestaltung wird für Abwechslung gesorgt. Laufräder müssen verletzungssicher sein, eine geschlossene Lauffläche und Rückwand sowie einen Durchmesser von mind. 20 cm haben.
Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.
Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann. Die Beleuchtung und Wärmestrahler sind so anzubringen, dass Verletzungen der Tiere verhindert werden. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Heike Dixon
Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; EHRLICH (2006): Kleinsäuger im Terrarium, Natur und Tierverlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF