Kleiner Igeltanrek (Echinops telfairi)
Kleiner Igeltanrek Echinops telfairi | |
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Name | Kleiner Igeltanrek |
Name Lat. | Echinops telfairi |
Familie | Tanreks |
Familie lat. | Tenrecidae |
Ordnung | Tenrekartige |
Ordnung lat. | Afrosoricida |
Verbreitung | Madagaskar |
Klimazone | Tropisch |
Habitat | Trockenwald |
Tiergröße | 13-18 cm |
Ernährung | Insekten |
Temperatur | 25-28 °C |
Verhalten | Nachtaktiv; ♂ territorial |
Haltung | Einzeln, Paar, Harem |
Schwierigkeitsgrad | Mittel |
Lebenserwartung | 4-8 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Der vorwiegend nachtaktive Kleine Igeltanrek bewohnt Trockenwaldgebiete im Süden und Südwesten von Madagaskar. Sie sind vorwiegend Bodenbewohner, die sehr gut klettern können. Tagsüber schlafen sie versteckt in Baumhöhlen, hohlen Ästen und selbstgegrabenen Erdlöchern.
Gehege und Einrichtung
Mindestmaße für das Gehege:
1-2 Tiere | Fläche: 1 m² | Höhe: 1 m |
Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein.
Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln, Ästen und Holzbrücken abwechslungsreich strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Holz-Schlafhäuschen, Röhren, Tonhöhlen etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße (Trinkflaschen), ein Sandbad (Chinchillasand), Nestbaumaterial (Heu, Stroh etc.) und einen tiefen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich handelsübliches Kleintierstreu, Terrarienhumus oder eine Sand-Torf-Mischung mit etwas Rindenmulch, trockenem Laub, Heu und Stroh bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mindestens 15 cm, besser 20 cm betragen.
Temperatur Tag: 25-28 °C | Temperatur Nacht: 22-24 °C | Temperatur lokal: 35 °C |
Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren. Auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.
Ernährung
Sie ernähren sich vorwiegend von Insekten und kleinen Wirbeltieren sowie von Obst. Das artgerechte Futterangebot besteht aus lebenden Insekten, wie Heimchen, Schaben, Grillen, Heuschrecken, Regenwürmern, Zophobas- und Mehlkäferlarven, ergänzt mit geringen Mengen Obst (Bananen, Äpfel, Melonen etc.) und gekochtem Reis. Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Oft gelingt die Umstellung auf handelsübliches Fertigfutter für Insektenfresser, ergänzt mit Premium-Katzenfutter. Wasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Vergesellschaftung
Sie sollten paarweise gehalten werden. Bei einem Männchen mit mehreren Weibchen (Harem) oder nur Weibchen ist auch Gruppenhaltung möglich. Männchen verhalten sich untereinander aggressiv. Bei den ersten Anzeichen von Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen sind deutlich am wulstartigen Augenring zu erkennen.
Die Paarung erfolgt kurz nach Ende der Ruhephase. In der Paarungszeit läuft brünstigen Männchen ein weißes, zähflüssiges Sekret aus den Augendrüsen über die Kopfseiten, mit dem sie sich und die Weibchen einreiben. Die Tragezeit beträgt 62-65 Tage. Ein Wurf besteht aus 1-10 Jungen, die blind und nackt geboren werden. Nach 10 Tagen öffnen sich die Augen. Erste feste Nahrung nehmen sie nach 17 Tagen auf, sind nach 33 Tagen selbstständig und nach der Ruhephase geschlechtsreif.
Wichtige Information
Ein mit einer Wärmelampe (Spot) bestrahlter Sonnenplatz wir auch tagsüber gerne aufgesucht. Durch Installation einer Mondlichtlampe können sie auch nachst beobachtet werden.
Bewährt hat sich einen Teil des Geheges mit Einstreu und den anderen Teil zum Graben mit Terrarienhumus oder einer Sand-Torf-Mischung zu bedecken.
Während ihrer 3-5 monatigen Ruhephase nehmen sie wenig Nahrung auf und schlafen die meiste Zeit. Die Raumtemperatur sollte in dieser Zeit auf 18-20 °C reduziert werden. Da sie ihre Körperwärme nur unvollkommen regulieren können, ähnlich wie Reptilien, darf die Umgebungstemperatur nie unter 15 °C liegen, sonst fallen sie in eine Kältestarre (Torpor).
Die Beleuchtung und Wärmestrahler sind so anzubringen, dass Verletzungen der Tiere verhindert werden. Auf gründliche Hygiene, besonders an den festen Kotplätzen ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF