Baumschläfer (Dryomys nitedula)

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Baumschläfer
Dryomys nitedula
Baumschläfer (Dryomys nitedula)
Name Baumschläfer
Name Lat. Dryomys nitedula
Familie Bilche
Familie lat. Gliridae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Europa, Asien
Klimazone Gemäßigt - subtropisch
Habitat Wälder, Buschland
Tiergröße 8-13 cm
Ernährung Insekten, Samen, Grünfutter
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Nachtaktiv; territorial
Haltung Gruppe
Schwierigkeitsgrad Einfach
Lebenserwartung 2-6 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die vorwiegend nachtaktiven, baumbewohnenden Baumschläfer sind von Osteuropa bis Nordchina verbreitet. Sie bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen, wie Laub-, Misch-, Nadel- und Bergwälder sowie felsiges Buschland, wo sie in Baumhöhlen oder selbstgebauten Nestern leben.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

2 Tiere Fläche: 1 m² Höhe: 1 m
Jedes weitere Tier Fläche: + 0,5 m²

Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein.

Das Gehege muss mit vielen Klettermöglichkeiten (Steine, Wurzeln, Äste etc.) strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (kleine Vogelnistkästen, Grasnester, Kugelnester, Korkröhren etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße sowie Nestbaumaterial (Heu, Moos, Baumwollschoten). Als Bodengrund eignet sich  handelsübliches Kleintierstreu, Hanf- oder Baumwollstreu mit etwas Rindenmulch, trockenem Laub und Moos bedeckt. Die Einstreutiefe sollte mind. 10 cm betragen. Mit Kork verkleidete Rück- und Seitenwände bieten neben optischen Aspekten zusätzliche Klettermöglichkeiten. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. Sie sollten bei Zimmertemperatur gehalten werden und auf ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus ist zu achten.

Ernährung

Sie ernähren sich saisonbedingt von unterschiedlicher Kost. Das artspezifische Futterangebot besteht aus einer Mischung von im Fachhandel erhältlichem Zwerghamster- und Rennmausfutter, ergänzt mit Obst (Trauben, Birnen, Äpfel, Beeren etc.), etwas Frischfutter (Wildkräuter, Wurzelgemüse) und einem Mineralstein. Dazu benötigen sie tierisches Eiweiß, wie lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), ein hartgekochtes Hühnerei, Quark, Naturjoghurt, Insektenfutter für Igel oder Katzenfutter. Besser als eine Nippeltränke ist eine flache Tonschale. Obwohl sie nur wenig trinken, muss Wasser stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind gesellige Tiere und sollten nur im Familienverband gepflegt werden. Gegenüber fremden Tieren verhalten sie sich territorial. Eine Vergesellschaftung sollte nur tagsüber erfolgen. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Bei Männchen ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.

Die Tragezeit beträgt ca. 25 Tage. Ein Wurf besteht durchschnittlich aus 2-5 Jungen, die nackt, blind und taub geboren werden. Nach 12-16 Tagen öffnen sich die Augen. Die Jungtiere werden etwa 40 Tage gesäugt. Sie sind nach der ersten Überwinterung geschlechtsreif.

Artenschutz

Die europäischen Populationen unterliegen der EU FFH-Richtlinie Anahng IV und sind streng geschützt!

Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Sie springen weit (Schwanz als Balanceorgan) und klettern mit Hilfe ihrer spitzen Krallen und klebriger Sekrete von Drüsen an den Sohlenballen sehr gut. Ihr Geruchs-, Gehör- und Tastsinn ist hoch empfindlich.

Bei Futtermangel oder tiefen Temperaturen fallen sie in eine winterschlafähnliche Starre (Torpor) bei der sie wie tot erscheinen. Bei Störung kann es bis zu 30 Minuten dauern bis sie wieder erwachen. Tiere aus nördlichen Verbreitungsgebieten halten eine ausgeprägte Winterruhe (Oktober bis April).

Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten. Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden. Auf gründliche Hygiene ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen. Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak 

Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF