Afrikanischer Zwergschläfer (Graphiurus sp.)

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Afrikanischer Zwergschläfer
Graphiurus sp.
Afrikanischer Zwergschläfer (Graphiurus sp.)
Name Afrikanischer Zwergschläfer
Name Lat. Graphiurus sp.
Synonym Pinselschwanzbilche
Familie Bilche
Familie lat. Gliridae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Afrika
Klimazone Subtropisch - tropisch
Habitat Wälder, Baumsteppen
Tiergröße 8-10 cm
Ernährung Insekten, Obst, Samen, Grünfutter
Temperatur 20-24 °C
Verhalten Nachtaktiv; territorial
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Einfach
Lebenserwartung 4-6 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die nachtaktiven, baumbewohnenden Zwergschläfer sind in Afrika, südlich der Sahara weit verbreitet. Sie bewohnen Baumhöhlen oder selbstgebaute Nester in baumbestandenen Gebieten, vom Urwald bis zur trockenen lichten Busch- und Baumsteppe bis in 1.900 m Höhe.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

2-10 Tiere Fläche: 0,5 m² Höhe: 1 m

Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein.

Das Gehege muss mit vielen Klettermöglichkeiten (Steine, Wurzeln, Äste etc.) strukturiert sein und Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (kleine Vogelnistkästen, Grasnester, Kugelnester, Korkröhren etc.) bieten. Sie benötigen Futter- und Trinkgefäße sowie Nestbaumaterial (Heu, Moos, Baumwollschoten). Als Bodengrund eignet sich  handelsübliches Kleintierstreu, Hanf- oder Baumwollstreu mit etwas Rindenmulch, trockenem Laub und Moos bedeckt. Empfehlenswert ist es die Rück- und Seitenwände mit Korkplatten auszukleiden. Auch eine Bepflanzung ist möglich, die neben optischen Aspekten weitere Versteckmöglickeiten bietet. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen. 

Temperatur Tag: 20-24 °C Temperatur Nacht: 18-20 °C

Ein natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus ist sicherzustellen. 

Ernährung

Sie ernähren sich saisonbedingt von unterschiedlicher Kost. Das artspezifische Futterangebot besteht aus einer Mischung von im Fachhandel erhältlichem Zwerghamster- und Rennmausfutter, ergänzt mit süßem Obst (Trauben, Birnen, Äpfel, Pfirsiche etc.), etwas Frischfutter (Wildkräuter, Wurzelgemüse) und einem Mineralstein. Dazu benötigen sie tierisches Eiweiß, wie lebende Insekten (Grillen, Heimchen, Mehlkäferlarven), ein hartgekochtes Hühnerei, Quark, Naturjoghurt, Insektenfutter für Igel oder Katzenfutter. Besser als eine Nippeltränke ist eine flache Tonschale. Obwohl sie nur wenig trinken, muss Trinkwasser stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind gesellige Tiere und sollten nur im Familienverband gepflegt werden. Gegenüber fremden Tieren verhalten sie sich territorial. Eine Vergesellschaftung sollte nur tagsüber erfolgen. Bei ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Bei männlichen Jungtieren ist der Abstand zwischen After und Harnröhrenöffnung größer als bei Weibchen.

Die Tragezeit beträgt ca. 21 Tage. Ein Wurf besteht durchschnittlich aus 2-4 Jungen, die nackt, blind und taub geboren werden. Nach 12-16 Tagen öffnen sich die Augen. Die Jungtiere werden etwa 40 Tage gesäugt. Sie sind nach ca. 4 Monaten geschlechtsreif. Ein Weibchen hat bis zu 3 Würfe pro Jahr.

Wichtige Information

Es gibt 14 schwer zu unterscheidende Arten, die alle ähnliche Ansprüche an Haltung und Pflege stellen. Im Handel werden meist G. murinus oder G. kelleni angeboten.

Ein mit einer Wärmelampe (Spot) bestrahlter Sonnenplatz wird gerne auch tagsüber aufgesucht. Durch Installation von Mondlichtlampen können sie auch nachts beobachtet werden.

Sie springen weit (Schwanz als Balanceorgan) und klettern mit Hilfe ihrer spitzen Krallen und klebriger Sekrete von Drüsen an den Sohlenballen sehr gut. Ihr Geruchs-, Gehör- und Tastsinn ist hoch empfindlich. Bei Futtermangel oder Temperaturen unter 15 °C fallen sie in eine Starre (Torpor) bei der sie wie tot erscheinen. Bei Störung kann es bis zu 30 Minuten dauern bis sie wieder erwachen.

Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten. Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden. Die Beleuchtung und Wärmestrahler sind so anzubringen, dass Verletzungen der Tiere verhindert werden. Auf gründliche Hygiene ist zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF