Chinchilla Schwarz (Chinchilla chinchilla 'Schwarz')

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Chinchilla Schwarz
Chinchilla chinchilla 'Schwarz'
Chinchilla Schwarz (Chinchilla chinchilla 'Schwarz')
Name Chinchilla Schwarz
Name Lat. Chinchilla chinchilla 'Schwarz'
Familie Chinchillas
Familie lat. Chinchillidae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Südamerika (Zuchtform)
Klimazone Gemäßigt
Habitat Felsgebiete, Buschsteppen
Tiergröße 20-30 cm
Ernährung Heu, Kräuter, Blüten
Temperatur Raumtemperatur
Verhalten Nachtaktiv
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Mittel
Lebenserwartung 10-15 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Das schwarze Chinchilla ist eine Farbmorphe. Die als Heimtiere gehaltenen Chinchillas sind die domestizierte Zuchtform von in der Andenregion wildlebenden Tieren. Sie bewohnen trockene Ebenen mit spärlichem Busch- und Baumbestand sowie steinige Berghänge und Geröllhalden von 900 bis 5.000 m Höhe. Die vorwiegend dämmerungs- bis nachtaktiven Tiere leben tagsüber in Felsspalten und Höhlen.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

2 Tiere Fläche: 1 m² Höhe: 1,5 m
Jedes weitere Tier Fläche: + 0,5 m²

Empfehlenswert ist aber ein Gehege mit 2 m² Grundfläche, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein.

Der Käfig sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen ausgestattet sein sowie mit mindestens drei, in unterschiedlicher Höhe (Etagen) angebrachten Sitzbrettern, die nur im Sprung erreicht werden können. Sie benötigen ein Schlafhäuschen und ein Sandbad mit Chinchilla-Spezialsand zur Fellpflege. Der Boden muss mit saugfähiger Einstreu (Kleintierstreu, Hanfstreu, Buchengranulat etc.) gleichmäßig bedeckt sein und immer sauber und trocken gehalten werden. Nicht geeignet ist mineralisches Katzenstreu oder Stroh. Nagematerial, wie frische Zweige von Laubbäumen (Weide, Haselnuss) muss immer zur Verfügung stehen. Die Raumtemperatur sollte 15-21 °C betragen. Temperaturen über 25 °C werden nicht vertragen. Auf den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere ist zu achten.

Ernährung

Sie sind Pflanzenfresser und benötigen rohfaserreiche und fettarme Nahrung. Das artspezifische Futterangebot besteht hauptsächlich aus hochwertigem Heu, das in einer Heuraufe angeboten werden sollte, ergänzt mit im Fachhandel erhältlichem Spezialfutter für Chinchillas, getrockneten Kräutern und Hagebutten sowie einem Mineralstein als Nahrungsergänzung. Frisches Obst und Gemüse darf nur selten in sehr geringen Mengen angeboten werden. Wasser muss in Hängeflaschen oder in standfesten, offenen Gefäßen stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten. Wasser- und Futtergefäße sind so anzuordnen, dass sie nicht verschmutzt werden können.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie benötigen den Kontakt zu Artgenossen und sollten nur paarweise oder in einer Gruppe gehalten werden, wie ein Männchen mit mehreren Weibchen (Haremsfamilie) oder eine Weibchengruppe. Die Vergesellschaftung ist nicht immer problemlos und gelingt am ehesten mit Jungtieren. Bei ersten Anzeichen von Unverträglichkeit müssen die Tiere unverzüglich getrennt werden.

Fortpflanzung und Zucht

Beim Männchen liegen die Anal- und Genitalöffnungen weiter auseinander als beim Weibchen.

Sie sind ganzjährig fortpflanzungsfähig. Nach einer Tragezeit von ca. 111 Tagen kommen bis zu 4 Junge voll entwickelt, behaart und sehend zur Welt und verlassen das Nest nach wenigen Stunden. Nach der Säugezeit (5-6 Wochen) können die Jungtiere von der Mutter getrennt werden. Sie sind nach 3-5 Monaten geschlechtsreif. Chinchillas werden 10-15 Jahre alt.

Wichtige Information

Durch rasches Ergreifen an der Schwanzwurzel wird das Tier nahezu unbeweglich und kann unter dem Bauch gefasst und hochgehoben werden. Sie dürfen wegen der Bruchgefahr nicht am Schwanz ergriffen werden und nicht von oben, da dies zum Abstoßen von Fellteilen führen kann. Die Länge der Zähne ist regelmäßig zu kontrollieren und erforderlichenfalls sind sie vom Tierarzt zu kürzen.

Sie besitzen das dichteste Fell aller Landsäuger, deshalb war ihr Fell schon bei den Inkas sehr begehrt. Es schützt sie vor niedrigen Temperaturen, aber nicht vor Nässe, dementsprechend sind sie sehr empfindlich gegen Nasskälte.

In der Heimtierhaltung kommen meist Artmischlinge vor (Langschwanz- mit Kurzschwanz-Chinchillas). Sie werden in zahlreichen Farbschlägen gezüchtet. Der Wildtierbestand ist stark gefährdet und streng geschützt (WA Anhang I; EU Anhang B). Die domestizierten Formen unterliegen nicht dem Artenschutz!

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren; Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (2012): Merkblatt für Tierhalter - Chinchillas

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF