Kleine Wüstenspringmaus (Jaculus jaculus)

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Kleine Wüstenspringmaus
Jaculus jaculus
Kleine Wüstenspringmaus (Jaculus jaculus)
Name Kleine Wüstenspringmaus
Name Lat. Jaculus jaculus
Familie Springmäuse
Familie lat. Dipodidae
Ordnung Nagetiere
Ordnung lat. Rodentia
Verbreitung Afrika, Asien
Klimazone Subtropisch - tropisch
Habitat Halbwüste, Steppe
Tiergröße 12 cm
Ernährung Samen, Grünfutter, Insekten
Temperatur 22-26 °C
Verhalten Nachtaktiv, territorial
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Mittel
Lebenserwartung 4-6 Jahre
Artenschutz Nein
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Kleinen Wüstenspringmäuse sind von Nordafrika über die Arabische Halbinsel bis in den Südwesten des Iran weit verbreitet. Sie bewohnen Wüsten, Halbwüsten, Trockensteppen und Trockengras-Landschaften, wo sie in selbstgegrabenen Bauten leben.

Gehege und Einrichtung

Mindestmaße für das Gehege:

1-2 Tiere Fläche: 1 m² Höhe: 0,8 m
Jedes weitere Tier Fläche: + 20 %

Empfehlenswert ist ein Terrarium, das an einem hellen (kein direktes Sonnenlicht), zugluftfreien und ruhigen Platz aufgestellt wird, mit seitlich angebrachten Belüftungsöffnungen, und es darf oben nicht dicht geschlossen sein. Das Gehege sollte mit Steinen, Wurzeln und Ästen strukturiert sein, mit viel freier Fläche zum Laufen. Sie benötigen Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten (Nagerhäuschen, Tonröhren, Tonhöhlen etc.), Futter- und Trinkgefäße, ein Sandbad (Chinchilla-Sand) zur Fellpflege, Nistmaterial (Heu, Tierhaare) und einen Bodengrund zum Graben. Als Bodengrund eignet sich Sand oder eine Sand-Erde-Mischung, das mit etwas Rindenmulch und trockenem Laub bedeckt. Die Einstreutiefe sollte 10 cm betragen. Zur Abnutzung ihrer Zähne muss immer Nagematerial, wie unbehandelte Zweige und Äste von Obstbäumen sowie ein Nagerstein zur Verfügung stehen.

Temperatur Tag: 22-26 °C Temperatur Nacht: 18-20 °C

Empfehlenswert ist eine Wärmematte (Bodenheizung) unter dem Behältnis. Ideal sind Lichtquellen, die auch die notwendige Wärme produzieren. Ein natürlicher Tag-Nacht-Rhythmus ist sicherzustellen.

Ernährung

Das artspezifische Futterangebot besteht aus einer fettarmen Körnermischung, wie im Fachhandel erhältliches "Wellensittichfutter" und Grassamen, ergänzt mit Kolbenhirse, die zugleich der Beschäftigung dient, Futterheu, etwas Frischfutter (Wildkräuter, Wurzelgemüse) und einem Mineralstein. Besonders zur Jungenaufzucht benötigen sie individuell unterschiedlich tierisches Eiweiß, wie Insekten (Heimchen, Mehlkäferlarven etc.), Quark, ein hartgekochtes Hühnerei oder Insektenfutter. Obst sollte nur selten in sehr geringen Mengen angeboten werden. Besser als eine Nippeltränke ist eine flache Tonschale. Trinkwasser muss stets verfügbar sein und ist wie Futter täglich frisch anzubieten.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Vergesellschaftung

Sie sind gesellige Tiere und sollten paarweise gehalten werden. Bei entsprechender Gehegegröße und wenn jedes Tier einen eigenen Unterschlupf hat, ist auch eine Gruppenhaltung möglich. Bei den ersten Anzeichen von Unverträglichkeit sind die Tiere unverzüglich zu trennen.

Fortpflanzung und Zucht

Beim Männchen liegen die Anal- und Genitalöffnungen weiter auseinander als beim Weibchen.

Das tragende Weibchen sollte vom Männchen getrennt in ein eigenes Behältnis gesetzt werden, wo es die Jungen ohne Störungen aufzieht. Die Tragezeit beträgt 23-25 Tage. Ein Wurf besteht meist aus 1-4 Jungen, die nackt, blind und taub geboren werden. Nach ca. 2 Monaten sind die Jungen selbstständig und die Mutter kann wieder zum Männchen gesetzt werden. Jungtiere sind nach 8-12 Monaten geschlechtsreif. Die Lebenserwartung beträgt 5-6 Jahre.

Wichtige Information

Sie bewegen sich normalerweise leicht hüpfend oder auf allen Vieren, nur bei der Flucht setzen sie ihre kräftigen Springbeine ein.

Ein mit einer Wärmelampe (Spot) bestrahlter Sonnenplatz wird gerne aufgesucht.

Als Fluchttiere benötigen sie ausreichende Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, daher sollte auch das Gehege etwas erhöht und nicht am Fußboden aufgestellt werden.

Sie dürfen nicht am Schwanz ergriffen oder gezogen werden, da die Haut leicht reißt und sich ablösen kann. Besser als mit der Hand können sie mit einem Kescher gefangen werden oder indem man die Tiere mitsamt ihrer Schlafhöhle heraus hebt.

Die Beleuchtung und Wärmestrahler sind so anzubringen, dass Verletzungen der Tiere verhindert werden. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen sind regelmäßig zu entfernen.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: W. PUSCHMANN, D. ZSCHEILE, K. ZSCHEILE (2009): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Säugetiere, Harri Deutsch Verlag; EHRLICH (2006): Kleinsäuger im Terrarium, Natur und Tierverlag; BMEL (2014): Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF