Tomatenfrosch (Dyscophus antongilii)
Tomatenfrosch Dyscophus antongilii | |
---|---|
Name | Tomatenfrosch |
Name Lat. | Dyscophus antongilii |
Synonym | Nördlicher Tomatenfrosch |
Familie | Engmaulfrösche |
Familie lat. | Microhylidae |
Ordnung | Froschlurche |
Ordnung lat. | Anura |
Verbreitung | Madagaskar |
Habitat | Tropenwald |
Tiergröße | 6-10 cm |
Ernährung | Kleine lebende Insekten |
Temperatur | 24-28 °C |
Luftfeuchtigkeit | 80-90 % |
Verhalten | Friedlich, nachtaktiv |
Haltung | Paar, Gruppe |
Schwierigkeitsgrad | Experten |
Fortpflanzung | Eierlegend |
Behältnis | Feuchtterrarium |
Behältnisgröße | 60 x 40 x 40 cm |
Lebenserwartung | 10 Jahre |
Artenschutz | WA Anhang II; EU Anhang B |
Anzeigepflicht | Ja |
Vorkommen
Die dämmerungs- bis nachtaktiven Tomatenfrösche kommen im Nordosten von Madagaskar vor, wo sie in den tropischen Wäldern in der Nähe von kleinen temporären oder ganzjährigen Wasserstellen leben und meist versteckt unter Laub im Boden eingegraben auf Beute lauern.
Behältnis und Haltung
Für 1-2 Tiere sollte die Terrariengröße mindestens L 60 x B 40 x H 40 cm betragen. Das Terrarium sollte an einem ruhigen, erschütterungsfreien Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.
Sie benötigen ein geräumiges Terrarium mit einem grabefähigen Bodengrund aus lockerem, saugfähigem, nicht faulendem Substrat wie z.B. Sand-Torf-Gemisch, Kokosfasern oder Sphagnum-Moos mit einer Drainage und eine großes, flaches Wasserbecken, dazu verzweigte, am besten von Schlingpflanzen umrankte Unterschlupf- und Kletteräste, Rück- und Seitenwandverkleidungen aus z.B. Baumfarnplatten (Xaxim) und eine dichte Bepflanzung (z.B. Tradescantia, Ficus, Scindapsus, Farne, Bromelien). Vorteilhaft sind getopfte Pflanzen, die leicht zur Reinigung entnommen werden können. Mindestens zweimal täglich muss das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit), besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 24-28 °C | Temp. Nacht: 22-24 °C | Luftfeuchte: 80-90 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung (Heizmatten). Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sehr gut eignen sich Tageslicht-Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil.
Ernährung
Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten wie Heimchen, Heuschrecken, Schaben und Grillen sowie Mehlkäferlarven, Zophobas und Regenwürmern. Nach einer Gewöhnungsphase (Fütterung mit der Pinzette) wird oft auch spezielles, im Fachhandel erhältliches Fertigfutter für Insektenfresser angenommen. Futter sollte erwachsenen Tieren 2-3 mal pro Woche angeboten werden, Jungtiere müssen täglich gefüttert werden. Die Fütterung sollte in den Abendstunden erfolgen. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Ernährung verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die deutlich kleineren Männchen weisen am Rücken eine gelbliche Färbung auf, während die größeren Weibchen rot-orangefarben sind. Die Paarung kann ausgelöst werden, wenn die Beleuchtung für 2-3 Tage abgeschaltet, die Temperatur auf 22 °C reduziert und anschließend Regen simuliert wird. Das laichbereite Weibchen wird vom Männchen in den Paarungsgriff (Amplexus) genommen und legt ca. 1000-1500 Eier in rundlichen Laichballen im Wasser ab. Die Larven (Quappen) schlüpfen bereits nach 36 Stunden und ernähren sich anfangs Mikroorganismen aus dem Wasser und fressen später tierische und pflanzliche Kost. Nach 2-3 Monaten ist die Umwandlung (Metamorphose) abgeschlossen und der Frosch verlässt das Wasser. Die Lebenserwartung kann über 10 Jahre betragen.
Anzeigepflicht – Artenschutz
Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Halteverbote oder Genehmigungen zur Haltung gefährlicher Tiere in ihrem Bundesland oder ihrer Gemeinde (z.B. Ordnungsamt).
Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.
Wichtige Information
Der Dyscophus antongilii ist dem Dyscophus guineti sehr ähnlich, die wissenschaftliche Unterscheidung ist unklar. Bei Bedrohung blähen die Tomatenfrösche ihre Körper auf und sondern ein giftiges, gummiartiges Hautsekret ab, das bei Berührung gelegentlich Hautreizungen verursachen und zu Schwellungen führen kann. Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können.
Nachweise
Text: Serena Werle; Bild: Helmut Taut
Quellenangabe: VDA & DGHT (2006): Haltungsrichtlinien für die Haltung von Anuren; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; HANS-JOACHIM HERRMANN (2005): Terrarienatlas Bd. 2, Mergus Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF