Dreifarbiger Baumsteiger (Epipedobates tricolor)

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Dreifarbiger Baumsteiger
Epipedobates tricolor
Dreifarbiger Baumsteiger (Epipedobates tricolor)
Name Dreifarbiger Baumsteiger
Name Lat. Epipedobates tricolor
Familie Baumsteigerfrösche
Familie lat. Dendrobatidae
Ordnung Froschlurche
Ordnung lat. Anura
Verbreitung Ecuador
Habitat Bergregenwald
Tiergröße 2,5 cm
Ernährung Kleine lebende Insekten
Temperatur 20-25 °C
Luftfeuchtigkeit 70-100 %
Verhalten ♂ territorial
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Eierlegend
Behältnis Regenwaldterrarium
Behältnisgröße 30 x 25 x 35 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die tagaktiven, bodenlebenden Dreifarbigen Baumsteiger bewohnen Bergregenwälder an den Abhängen der Anden auf der pazifischen Seite von Zentral-Ecuador in 1.000-1.790 m Höhe. Dort leben sie in mehreren in sich abgeschlossenen Gebieten, meist in hohem Gras in der Nähe von kleinen Bachläufen. Es gibt einige Poulationen, die sich in ihrer Färbung und Zeichnung unterscheiden.

Behältnis und Haltung

Für 1-3 Tiere beträgt die Mindestfläche des Terrariums 750 cm², mit einer effektiven Mindesthöhe (gemessen ohne Bodengrund) von 25 cm. Das entspricht einer Grundfläche von z.B. 30 x 25 cm. Für jedes weitere Tier sind zusätzlich 200 cm² Fläche und 2,5 cm Höhe bereitzustellen. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen ein Terrarium mit einem Bodengrund aus lockerem, saugfähigem, nicht faulendem Substrat wie z.B. Sand-Torf-Gemisch, Kokosfasern oder Sphagnum-Moos mit einer Drainage und eine flache, 3-5 cm tiefe Wasserstelle, dazu verzweigte, am besten von Schlingpflanzen umrankte Kletteräste mit waagrechten Sitzgelegenheiten, Rück- und Seitenwandverkleidungen aus z.B. Baumfarnplatten (Xaxim) und eine dichte Bepflanzung (z.B. Tradescantia, Ficus, Scindapsus, Farne, Bromelien). Mindestens einmal täglich (am besten abends) muss das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.


Temp. Tag: 20-25 °C Temp. Nacht: 18-22 °C Luftfeuchte: 70-100 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sehr gut eignen sich Tageslicht- Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden, kleinen Insekten wie Ameisen, Spinnen, Mikroheimchen, kleinste Heuschrecken und Grillen, Springschwänze, Enchyträen und Drosophila. Futter sollte erwachsenen Tieren 2-3 mal pro Woche angeboten werden, Jungtiere müssen täglich gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen sind ein wenig kleiner und schlanker als die Weibchen. Der Laich, bis zu 30 Eier, wird im Falllaub abgelegt, wo er vom Männchen befruchtet wird. Das Männchen bewacht das Gelege und trägt jede Larve (Kaulquappe) auf dem Rücken zu einem flachen Bachlauf oder einem stehenden Kleinstgewässer. Nach 2-3 Monaten ist die Umwandlung (Metamorphose) abgeschlossen und der Frosch verläßt das Wasser. Bewährt hat sich die Aufzucht der Kaulquappen in kleinen mit Wasser gefüllten Kunststoffdosen. Gefüttert werden sie mit Algenaufwuchs, Fischtrockenfutter und Hühnereigelb.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Halteverbote oder Genehmigungen zur Haltung gefährlicher Tiere in ihrem Bundesland oder ihrer Gemeinde (z.B. Ordnungsamt).

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Nur in freier Natur besitzen sie ein Hautgift, das über die Nahrung von giftigen Insekten aufgenommen und in körpereigenes Gift umgewandelt wird. Daher verlieren sie nach einiger Zeit bei Terrarienhaltung ihr Hautgift. Nachzuchten sind ungiftig.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Serena Werle; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; VDA & DGHT (2006): Haltungsrichtlinien für die Haltung von Anuren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF