Gelbgebänderter Pfeilgiftfrosch (Dendrobates leucomelas)

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Gelbgebänderter Pfeilgiftfrosch
Dendrobates leucomelas
Gelbgebänderter Pfeilgiftfrosch (Dendrobates leucomelas)
Name Gelbgebänderter Pfeilgiftfrosch
Name Lat. Dendrobates leucomelas
Familie Baumsteigerfrösche
Familie lat. Dendrobatidae
Ordnung Froschlurche
Ordnung lat. Anura
Verbreitung Südamerika
Habitat Regenwald
Tiergröße 3,5 cm
Ernährung Kleine lebende Insekten
Temperatur 27-30 °C
Luftfeuchtigkeit 70-100 %
Verhalten Territorial
Haltung Paar
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Fortpflanzung Eierlegend
Behältnis Regenwaldterrarium
Behältnisgröße 40 x 30 x 35 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der tagaktiven, bodenbewohnenden Gelbgebänderten Pfeilgiftfrösche reicht von Venezuela, Guyana, Kolumbien bis Nordostbrasilien. Sie leben in Flachlandregenwäldern, vorwiegend in der Nähe von Flüssen und Kleingewässern (Teiche, Tümpel etc.). Die Färbung und Zeichnung der Tiere variiert entsprechend ihrer Herkunft.

Behältnis und Haltung

Für 1-2 Tiere beträgt die Mindestfläche des Terrariums 1.200 cm², mit einer effektiven Mindesthöhe (gemessen ohne Bodengrund) von 25 cm. Das entspricht einer Grundfläche von z.B. 40 x 30 cm. Für jedes weitere Tier sind zusätzlich 400 cm² Fläche bereitzustellen. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen ein Terrarium mit einem Bodengrund aus lockerem, saugfähigem, nicht faulendem Substrat wie z.B. Sand-Torf-Gemisch, Kokosfasern oder Sphagnum-Moos mit einer Drainage und eine flache, 3-5 cm tiefe Wasserstelle, dazu verzweigte, am besten von Schlingpflanzen umrankte Kletteräste mit waagrechten Sitzgelegenheiten, Rück- und Seitenwandverkleidungen aus z.B. Baumfarnplatten (Xaxim) und eine dichte Bepflanzung (z.B. Tradescantia, Ficus, Scindapsus, Farne, Bromelien). Mindestens zweimal täglich muss das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

 

Temp. Tag: 27-30 °C Temp. Nacht: 22-25 °C Luftfeuchte: 70-100 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sehr gut eignen sich Tageslicht- Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden, kleinen Insekten wie Ameisen, Spinnen, Mikroheimchen, kleinste Heuschrecken und Grillen, Springschwänze, Enchyträen und Drosophila. Futter sollte erwachsenen Tieren 2-3 mal pro Woche angeboten werden, Jungtiere müssen täglich gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden.

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Geschlechter sind kaum zu unterscheiden, adulte Weibchen sind etwas fülliger. Der Laich, bis zu 10 Eier, wird in einer Bruthöhle (z.B. halbe Kokosnussschale) abgelegt, wo er vom Männchen befruchtet wird. Nach etwa 16 Tagen bei 22-24 °C schlüpfen die Larven. Die Elterntiere betreiben Brutpflege und tragen jede Larve (Kaulquappe) auf dem Rücken aus der Bruthöhle in ein Kleinstgewässer (z.B. Blattachseln von Bromelien). Nach ca. 80-100 Tagen ist die Umwandlung (Metamorphose) abgeschlossen und der Frosch verlässt das Wasser. Gefüttert werden sie mit Algenaufwuchs und Fischtrockenfutter.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. Informieren Sie sich unbedingt über allfällige Halteverbote oder Genehmigungen zur Haltung gefährlicher Tiere in ihrem Bundesland oder ihrer Gemeinde (z.B. Ordnungsamt).

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren! In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Weibchen können sich innerartlich aggressiv verhalten. Die Haltung mehrerer Paare oder einer Gruppe ist nur in einem wesentlich größeren, reich strukturierten Terrarium empfehlenswert. Nur in freier Natur besitzen sie ein Hautgift, das über die Nahrung von giftigen Insekten aufgenommen und in körpereigenes Gift umgewandelt wird. Daher verlieren sie nach einiger Zeit bei Terrarienhaltung ihr Hautgift. Nachzuchten sind ungiftig. Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden. Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; VDA & DGHT (2006): Haltungsrichtlinien für die Haltung von Anuren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF