Aga-Kröte (Rhinella marina)
Aga-Kröte Rhinella marina | |
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Name | Aga-Kröte |
Name Lat. | Rhinella marina |
Synonym | Bufo marinus |
Familie | Kröten |
Familie lat. | Bufonidae |
Ordnung | Froschlurche |
Ordnung lat. | Anura |
Verbreitung | Amerika |
Habitat | Feuchtgebiete |
Tiergröße | 13-25 cm |
Ernährung | Lebende Insekten |
Temperatur | 22-28 °C |
Luftfeuchtigkeit | 70-80 % |
Verhalten | Räuberisch |
Haltung | Einzeln, Paar |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Eierlegend |
Behältnis | Feuchtterrarium |
Behältnisgröße | 60 x 60 x 50 cm |
Lebenserwartung | 10 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der dämmerungs- bis nachtaktiven Aga-Kröte reicht vom südlichen Nordamerika über Zentralamerika bis ins nördliche Südamerika, wo sie in tropischen und subtropischen Wäldern, aber auch in Gras- und Kulturland in Wassernähe leben.
Behältnis und Haltung
Für 1 Tier beträgt die Mindestfläche des Terrariums 3.600 cm² mit einer effektiven Mindesthöhe (gemessen ohne Bodengrund) von 40 cm. Das entspricht einer Grundfläche von z.B. 60 x 60 cm, für 2 Tiere mindestens 70 x 60 cm. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Von einer Haltung mehrerer Tiere in einem Terrarium außerhalb der Paarungzeit sollte abgesehen werden, da die Tiere kannibalisch veranlagt sind.
Sie benötigen ein Terrarium mit einem Bodengrund von mindestens 20 cm aus lockerem, saugfähigem, nicht faulendem Substrat wie z.B. Sand-Torf-Gemisch, Kokosfasern oder Sphagnum-Moos mit einer Drainage und eine möglichst große, flache Wasserstelle, Rück- und Seitenwandverkleidungen aus z.B. Naturkorkplatten sowie Versteckmöglichkeiten (Steine, Laub, Äste) und eine Bepflanzung (z.B. Tradescantia, Ficus, Scindapsus, Farne). Vorteilhaft sind getopfte Pflanzen, die leicht zur Reinigung entnommen werden können. Mindestens einmal täglich muss das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 22-28 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Luftfeuchte 70-80 % |
Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht- Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil.
Ernährung
Sie sind gefräßige Räuber. Entsprechend ihrer Größe besteht das Futterangebot aus lebenden Insekten, wie z.B. Heuschrecken, Grillen, Heimchen etc., oder einem Fertigfutter für Insektenfresser, ergänzt mit Spinnentieren, Würmern und Schnecken. Auch handelsübliches Hunde- und Katzenfutter wird angenommen. Futter sollte erwachsenen Tieren 1-2 mal pro Woche angeboten werden, Jungtiere müssen täglich gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Beide Geschlechter sind dunkel grau-braun bis ocker gefärbt. Männchen bleiben deutlich kleiner als Weibchen.
Nach der Regenzeit wird das laichbereite Weibchen vom Männchen in den Paarungsgriff (Amplexus) genommen und es heftet bis zu 20 000 Eier in Laichschnüren an Wasserpflanzen. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die Larven (Quappen) nach 1 bis 6 Tagen. Nach weiteren 12 bis 60 Tagen ist die Umwandlung (Metamorphose) abgeschlossen und die Jungkröten verlassen das Wasser.
Die Lebenserwartung kann über 10 Jahre betragen.
Wichtige Information
Aga-Kröten wurden zur Schädlingsbekämpfung in andere tropische und subtropische Gebiete, z.B. Australien, eingeführt und stellen aufgrund ihrer Gefräßigkeit eine Gefahr für die einheimische Fauna dar. Die Giftdrüsen oberhalb der Augen können ein giftiges Sekret absondern und bis zu 30 cm weit verspritzen, was zur Abschreckung für Fressfeinde dient. Beim Umgang ist besondere Vorsicht geboten, da dieses Gift bei Kontakt mit Augen und Schleimhäuten zu Schmerzen führen kann. Auch Laich und Quappen haben bereits toxische Abwehrstoffe.
Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Serena Werle; Bild: petdata
Quellenangabe: VDA & DGHT (2006): Haltungsrichtlinien für die Haltung von Anuren; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF