Pazifischer Schmuckhornfrosch (Ceratophrys stolzmanni)
Pazifischer Schmuckhornfrosch Ceratophrys stolzmanni | |
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Name | Pazifischer Schmuckhornfrosch |
Name Lat. | Ceratophrys stolzmanni |
Familie | Hornfrösche |
Familie lat. | Ceratophryidae |
Ordnung | Froschlurche |
Ordnung lat. | Anura |
Verbreitung | Südamerika |
Habitat | Busch- und Grasland |
Tiergröße | 5-8 cm |
Ernährung | Carnivor |
Temperatur | 24-28 °C |
Luftfeuchtigkeit | 60-70 % |
Verhalten | Räuberisch, nachtaktiv |
Haltung | Einzeln |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Fortpflanzung | Eierlegend |
Behältnis | Halbfeuchtterrarium |
Behältnisgröße | 60 x 60 x 50 cm |
Lebenserwartung | 3-5 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Anzeigepflicht | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der dämmerungs- bis nachtaktiven Pazifischen Schmuckhornfrösche erstreckt sich entlang der Pazifiküste vom Nordwesten Perus bis zum Golf von Guayaquil in Ecuador. Sie bewohnen Busch- und Grasland sowie die Ränder von Wäldern, wo sie meist bis auf Oberkopf und Augen gut getarnt im Boden eingegraben auf Beute lauern. Sie halten sich immer in der Nähe von kleinen oft nur temporären Gewässern auf.
Behältnis und Haltung
Für 1 Tier beträgt die Mindestfläche des Terrariums 3.600 cm² mit einer effektiven Mindesthöhe (gemessen ohne Bodengrund) von 40 cm. Das entspricht einer Grundfläche von z.B. 60 x 60 cm. Von einer Haltung mehrerer Tiere in einem Terrarium außerhalb der Paarungzeit sollte abgesehen werden, da die Tiere kannibalisch veranlagt sind.
Sie benötigen einen lockeren, grabefähigen Bodengrund (z.B: Kokoshumus) von mindestens 15 cm Tiefe sowie Laub, Rindenstücke und Wurzeln als Versteckplätze. Vorteilhaft sind getopfte Pflanzen (z.B. Philodendron scandens), die leicht zur Reinigung entnommen werden können sowie Moose. Eine Bademöglichkeit muss angeboten werden, der Wasserstand sollte jedoch nicht über die Nasenlöcher des Tieres gehen, da sie schlechte Schwimmer sind und ertrinken könnten. Mindestens einmal täglich muss das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.
Temp. Tag: 24-28 °C | Temp. Nacht: 20-22 °C | Luftfeuchte: 60-70 % |
Empfehlenswert ist eine thermostatgesteuerte Bodenheizung. Die Beleuchtungsdauer muss 10-12 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht- Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil.
Ernährung
Das Futterangebot besteht entsprechend ihrer Größe aus Schaben, Heuschrecken, Grillen, Mehlkäferlarven, Nacktschnecken und Regenwürmern. Sie versuchen alles zu fressen, was sich bewegt und in ihr Maul passt. Zu kleine Futtertiere werden häufig verschmäht. Adulte Tiere sollten alle 2-3 Tage, jüngere Tiere täglich gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere). Die Qualität der Futterinsekten kann durch die Gabe von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden.
Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.
Fortpflanzung und Zucht
Die Weibchen sind größer und fülliger als die Männchen, die man während der Paarungszeit an ihrem Ruf erkennt.
Für eine erfolgreiche Zucht ist eine Sommerruhe Voraussetzung. In der darauffolgenden Regenzeit wird das laichbereite Weibchen vom Männchen in den Paarungsgriff (Amplexus) genommen und es legt mehrere hundert Eier in Laichballen in Bächen und Tümpeln ab. Die Larven schlüpfen nach ca. 2 Tagen und sind kannibalisch wie die Elterntiere. Nach 3-5 Wochen ist die Umwandlung (Metamorphose) abgeschlossen und die Jungfrösche verlassen das Wasser.
Wichtige Information
Sie sind sehr aktiv und die kleinste bekannte Art der Hornfrösche.
Für die Sommerruhe (Trockenruhe) muss die Temperatur abgesenkt und die Luftfeuchtigkeit reduziert werden. Sie bilden ein Kokon und graben sich im Boden ein. Während dieser Zeit dürfen sie nicht gestört oder gefüttert werden. Nach 6-8 Wochen wird die Temperatur wieder angehoben und die Luftfeuchtigkeit auf 80-95 % erhöht (Regenzeit) und die Frösche beenden ihre Sommerruhe.
Das Terrarium muss eine gute Belüftung ohne Zugluft haben und den artspezifischen Bedürfnissen entsprechen. Notwendig sind Messgeräte, wie z.B. Thermometer, Hygrometer etc. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: petdata; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: VDA & DGHT (2006): Haltungsrichtlinien für die Haltung von Anuren; ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF