Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis)

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Chinesische Rotbauchunke
Bombina orientalis
Chinesische Rotbauchunke (Bombina orientalis)
Name Chinesische Rotbauchunke
Name Lat. Bombina orientalis
Familie Unken
Familie lat. Bombinatoridae
Ordnung Froschlurche
Ordnung lat. Anura
Verbreitung Ostasien
Habitat Feuchtgebiete
Tiergröße 6 cm
Ernährung Kleine lebende Insekten
Temperatur 20-28 °C
Luftfeuchtigkeit 70-80 %
Verhalten Räuberisch
Haltung Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Anfänger
Fortpflanzung Eierlegend
Behältnis Aquaterrarium
Behältnisgröße 50 x 30 x 50 cm
Lebenserwartung 8-10 Jahre
Artenschutz BArtSchV
Anzeigepflicht Nein

Vorkommen

Die meist tag- bis dämmerungsaktiven Rotbauchunken leben in Nordostchina und Korea, wo sie Tiefländer bis in maximal 500 m Höhe bewohnen. Sie bevorzugen die Nähe stehender oder fließender Gewässer, wie Bäche, flache Tümpel und Wassergräben.

Behältnis und Haltung

Für 1-3 Tiere beträgt die Mindestfläche des Terrariums 1.500 cm², davon 2/3 als Wasserteil, mit einer effektiven Mindesthöhe (gemessen ohne Bodengrund) von 40 cm. Das entspricht einem Terrarium mit einer Grundfläche von z.B. 50 x 30 cm. Für jedes weitere Tier sind zusätzlich 300 cm² Fläche bereitzustellen. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden. Die semiaquatilen Tiere benötigen ein Terrarium mit Kletterästen, Felsspalten, strukturierten Rück- und Seitenwänden (Versteckplätze) sowie schattenspendenden Pflanzen (Tradescantia, Ficus, Bromelien). Vorteilhaft sind getopfte Pflanzen, die leicht zur Reinigung entnommen werden können. Der Bodengrund muss aus lockerem, saugfähigem, nicht faulendem Substrat wie z.B. Sand-Torf-Lauberde-Gemisch oder Kokosfasern bestehen und einer Drainage, um eine Versumpfung zu vermeiden. Dazu benötigen sie ein mindestens 10 cm tiefes, bepflanztes Wasserbecken mit Luftausströmer. Die Wasserqualität muss der für die durchschnittliche Haltung von Süßwasserfischen entsprechen. Mindestens zweimal täglich, muss das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

Temp. Tag: 20-28 °C Temp. Nacht: 18-20 °C Luftfeuchte: ca. 80 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Ideal sind Tageslicht- Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil. Empfehlenswert ist eine Winterruhe, bei der, je nach Herkunft der Tiere, die Temperatur auf 5-8 °C abgesenkt wird.

Ernährung

Entsprechend ihrer Größe besteht das Futterangebot aus lebenden Springschwänzen, Enchyträen, Drosophila, Ameisen, Spinnen, Mikroheimchen, kleinen Heuschrecken und Grillen. Futter sollte erwachsenen Tieren 2-3 mal pro Woche angeboten werden, Jungtiere müssen täglich gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (Carotin!), z.B. durch Bestauben der Futtertiere. Die Qualität der Futtertiere kann durch Verfüttern von überreifem Obst und Honigwasser aufgewertet werden. Eine abwechslungsreiche Ernährung verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen und haben in der Paarungszeit an der Innenseite der Unterarme und den ersten beiden Fingern dunkle Brunftschwielen, die den Weibchen und Jungtieren fehlen.

Für eine erfolgreiche Zucht ist eine Winterruhe als Fortpflanzungsauslöser notwendig. Nach der Winterruhe wird das laichbereite Weibchen vom Männchen in den Paarungsgriff (Amplexus) genommen und es legt bis zu 200 Eier einzen oder als Klumpen meist auf Pflanzen ab. Bei 18-21 °C schlüpfen die Larven (Quappen) nach wenigen Tagen. Nach ca. 6-8 Wochen ist die Umwandlung (Metamorphose) abgeschlossen, und die Unke verlässt das Wasser.

Die Lebenserwartung kann 8-10 Jahre betragen.

Artenschutz

Sie sind nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) besonders geschützt. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

In Ihrem Zoofachgeschäft erhalten Sie gerne weitere Informationen.

Wichtige Information

Unken drehen sich bei Gefahr auf den Rücken und zeigen Fressfeinden zur Abschreckung ihre rote Bauchseite, dabei können sie ein giftiges Hautsekret absondern. Nach Berührung einer Rotbauchunke sollten die Hände gründlich gereinigt werden.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Serena Werle; Bild: petdata

Quellenangabe: ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; VDA & DGHT (2006): Haltungsrichtlinien für die Haltung von Anuren

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF