Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)

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Rotaugenlaubfrosch
Agalychnis callidryas
Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)
Name Rotaugenlaubfrosch
Name Lat. Agalychnis callidryas
Familie Laubfrösche
Familie lat. Hylidae
Ordnung Froschlurche
Ordnung lat. Anura
Verbreitung Zentralamerika
Habitat Feuchtwald
Tiergröße 8 cm
Ernährung Kleine lebende Insekten
Temperatur 22-28 °C
Luftfeuchtigkeit 70-100 %
Verhalten Friedlich, nachtaktiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Experten
Fortpflanzung Eierlegend
Behältnis Feuchtterrarium
Behältnisgröße 40 x 40 x 60 cm
Lebenserwartung 5-10 Jahre
Artenschutz WA Anhang II; EU Anhang B
Anzeigepflicht Ja

Vorkommen

Die dämmerungs- und nachtaktiven, baumbewohnenden Rotaugenlaubfrösche sind im gesamten zentralamerikanischen Raum von Yucatán (Mexiko) bis zur Südgrenze Panamas beheimatet. Sie leben vorwiegend in Tiefland-Regenwäldern in der Nähe von Gewässern, aber auch in den bewaldeten Hängen angrenzender Bergketten.

Behältnis und Haltung

Für 1-2 Tiere beträgt die Mindestfläche des Terrariums 1.600 cm² mit einer effektiven Mindesthöhe (gemessen ohne Bodengrund) von 50 cm. Das entspricht einer Grundfläche von z.B. 40 x 40 cm. Für jedes weitere Tier sind zusätzlich 500 cm² Fläche und 3 cm Höhe bereitzustellen. Das Terrarium sollte an einem ruhigen Platz ohne Sonneneinstrahlung aufgestellt werden.

Sie benötigen ein  Terrarium mit einem Bodengrund aus lockerem, saugfähigem, nicht faulendem Substrat wie z.B. Sand-Torf-Gemisch, Kokosfasern oder Sphagnum-Moos mit einer Drainage, dazu Rindenstücke, Flachsteine, stark verzweigte, am besten von Schlingpflanzen umrankte Kletteräste, eine dichte Bepflanzung (z.B. Tradescantia, Ficus, Hoya, Bromelien) und ein flaches Wasserbecken. Vorteilhaft sind getopfte Pflanzen, die leicht zur Reinigung entnommen werden können. Mindestens zweimal täglich, ausgenommen in saisonalen Trockenphasen muss das Terrarium innen mit Wasser fein besprüht (Luftfeuchtigkeit) werden, besser ist aber eine Regen- bzw. Nebelanlage.

 

Temp. Tag: 22-28 °C Temp. Nacht: min. 21 °C Luftfeuchte: 70-100 %

Die Beleuchtungsdauer muss 10-14 Std. je nach Jahreszeit betragen. Sehr gut eignen sich Tageslicht- Leuchtstoffröhren mit geringem UV-Anteil, ergänzt mit Strahlern.

Während der saisonalen Trockenzeit (3-5 Monate) wird die Luftfeuchtigkeit auf 50-80 % reduziert.

Ernährung

Das Futterangebot besteht aus lebenden Insekten wie Heimchen, kleinen Heuschrecken und Grillen sowie Mehlkäferlarven und Schaben. Nach einer Gewöhnungsphase (Fütterung mit der Pinzette) wird oft auch spezielles Fertigfutter angenommen. Futter sollte erwachsenen Tieren 2-3 mal pro Woche angeboten werden, Jungtiere müssen täglich gefüttert werden. Wichtig ist die regelmäßige Beigabe von Mineralstoffen und Vitaminen (z.B. durch Bestauben der Futtertiere).

Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert die Gesundheit und verhindert Mangelerscheinungen.

Fortpflanzung und Zucht

Männchen sind kleiner als Weibchen. Während der Paarungszeit können sich beim Männchen Brunftschwielen an den Vorderbeinen bilden. Der Laich wird nach der Regenzeit in Klumpen von 50-70 Eiern über einer Wasseroberfläche an die Unterseite eines Blattes geheftet. Bereits nach einer Woche lassen sich entwickelte Larven (Kaulquappen) aus der verflüssigten Gallerte in das Wasser fallen. Die Larven filtrieren anfangs Mikroorganismen aus dem Wasser und fressen später tierische und pflanzliche Kost. Nach ca. 50 Tagen ist die Umwandlung (Metamorphose) abgeschlossen und der Frosch verlässt das Wasser.

Anzeigepflicht – Artenschutz

Der Tierbestand ist unverzüglich nach Beginn der Haltung der zuständigen Behörde schriftlich anzuzeigen. In der Folge müssen alle Zu- und Abgänge gemeldet werden.

Artenschutz: WA Anhang II; EU Anhang B. Der Kaufbeleg ist der erforderliche Herkunftsnachweis für das Tier. Bitte gut aufbewahren!

Wichtige Information

Sie geben charakteristische Laute (Quaken) ab und sind mit ihren zu Haftscheiben verbreiterten Finger- und Zehenspitzen sehr klettergewandt. Ihre Schleimhaut ist sehr empfindlich, entsprechend ist auf die notwendige Luftfeuchtigkeit sowie auf maximale Sauberkeit zu achten.

Vor dem Kauf sollte ein Terrarium vorbereitet sein, das den artspezifischen Bedürfnissen entspricht. Notwendig sind eine gute Belüftung ohne Zugluft sowie Geräte für die Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Beleuchtung hat dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus zu entsprechen und ist so anzubringen, dass sich die Tiere nicht verletzen können. Das Terrarium sollte derart verschlossen sein, dass weder Unbefugte es öffnen noch die Tiere entweichen können. Auf gründliche Hygiene ist besonders zu achten und Verunreinigungen müssen regelmäßig entfernt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: petdata

Quellenangabe: ENGELMANN (2006): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Reptilien und Amphibien, Harri Deutsch Verlag; VDA & DGHT (2006): Haltungsrichtlinien für die Haltung von Anuren; HANS-JOACHIM HERRMANN (2005): Terrarienatlas Bd. 2, Mergus Verlag

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF