Weißwangen-Lippfisch (Pseudocheilinus evanidus)

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Weißwangen-Lippfisch
Pseudocheilinus evanidus
Weißwangen-Lippfisch (Pseudocheilinus evanidus)
Name Weißwangen-Lippfisch
Name Lat. Pseudocheilinus evanidus
Synonym Nadelstreifen-Lippfisch
Familie Lippfische
Familie lat. Labridae
Ordnung Lippfischartige
Ordnung lat. Labriformes
Verbreitung Indo-Westpazifik, Rotes Meer
Habitat Riffe, Geröllböden
Tiergröße 8 cm
Ernährung Planktivor
Temperatur 22-28 °C
Salinität 33-36 ‰
pH-Wert 8,1-8,4
Härte 8-10 °KH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Paar, Gruppe
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Riff kompatibel Ja
Aquarium ~ 250 l
Lebenserwartung 2-3 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Pseudocheilinus evanidus haben ein weites Verbreitungsgebiet, das vom Roten Meer über den gesamten tropischen Indischen und bis in den Zentralpazifik. Sie leben meist solitär oder in losen Gruppen im Schutz von großen Korallenblöcken an Außenriffen und in klaren Lagunen bis in 40 m Tiefe.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit viel Schwimmraum und eine Riffstruktur (Versteck-, Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten) mit lebenden Steinen, die wie ein biologischer Filter wirken sowie freie Sandflächen (kein Korallenbruch!) zum Eingraben. 

Als Bodengrund dürfen nur kalkreiche, schwermetallfreie Substrate verwendet werden. Zur Sicherung der Wasserqualität sind Filter, Abschäumer und Heizung sowie Pumpen notwendig, um Gezeiten, Wellengang und Grundströmung zu simulieren. Die Beleuchtung muss dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere entsprechen. 

Salinität: 33-36 ‰ pH Wert: 8,1-8,4
Karbonathärte: 8-10 °KH Nitratgehalt: 2-8 mg/l
Phosphatgehalt: 0,01-0,1 mg/l Nitritgehalt: 0,0-0,05 mg/l

Bei der Salinität ist ein Mittelwert anzustreben, der nur geringfügig um +/- 0,5 ‰ schwanken darf. Ammoniak und Ammonium dürfen nicht messbar sein. Es ist besonders auf konstant gute Wasserqualität zu achten.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von Zooplankton. Die Futterumstellung gelingt meist problemlos. Das Futterangebot sollte aus einer Kombination von kleinen Mysis, Artemia und Cyclops bestehen. Dazu kleingeschnittenes Garnelen- und Krabbenfleisch sowie eine mit Vitaminen angereicherte tiefgekühlte Futtermischung für Planktonfresser. Auch hochwertiges Flocken- und Granulatfutter wird nach einer Eingewöhnungsphase oft angenommen.

Empfehlenswert ist, mehrmals am Tag kleine Portionen zu füttern. Das vermindert auch die innerartliche Aggression und schützt niedere Tiere im Aquarium. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Sie können einzeln, paarweise oder in einer Gruppe von mindesten 5 Tieren gepflegt werden, die gleichzeitig in das Aquarium eingesetzt werden sollten. Innerartliche Aggressivität tritt meist nur bei Platz- und Nahrungsmangel auf. Gegenüber anderen friedlichen Lippfischen verhalten sie sich gelegentlich aggressiv, allen anderen gegenüber friedlich.

Geschlechtsunterschied

Sie sind protogyne Zwitter, d.h. die meisten Männchen entwickeln sich aus funktionellen Weibchen und werden als "sekundäre Männchen" bezeichnet. "Primäre Männchen" werden als Männchen geboren. Im Gegensatz zu anderen Lippfischen zeigen sie kaum eine Farbveränderung im Laufe ihrer Entwicklung. Äußere Geschlechtsmerkmale sind nicht bekannt.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt.

Wichtige Information

Sie fressen auch parasitäre Kleinstschnecken (Pyramidellidae), Planarien und Borstenwürmer und verhindern deren unkontrollierte Vermehrung.

Über Nacht und bei Bedrohung vergraben sie sich im sandigen Bodengrund.

Als Korallenriffbewohner sollten sie nicht in einem reinen Fischaquarium gepflegt werden.

Werden verschiedene Arten gemeinsam gehalten, ist darauf zu achten, dass die Fische hinsichtlich der Ansprüche an die Wasserqualität und Temperatur sowie ihres Sozialverhaltens zueinander passen, und dass die Einrichtung den Bedürfnissen aller gemeinsam gehaltener Arten entspricht. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: KUITER, DEBELIUS (2007): Atlas der Meeresfische: Die Fische an den Küsten der Weltmeere, Kosmos Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF