Blaustreifen-Putzerlippfisch (Labroides dimidiatus)

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Blaustreifen-Putzerlippfisch
Labroides dimidiatus
Blaustreifen-Putzerlippfisch (Labroides dimidiatus)
Name Blaustreifen-Putzerlippfisch
Name Lat. Labroides dimidiatus
Familie Lippfische
Familie lat. Labridae
Ordnung Lippfischartige
Ordnung lat. Labriformes
Verbreitung Rotes Meer, Indopazifik
Habitat Korallenriffe, Lagunen
Tiergröße 10 cm
Ernährung Carnivor
Temperatur 24-28 °C
Salinität 33-36 ‰
pH-Wert 8,1-8,4
Härte 8-10 °KH
Verhalten Semi-aggressiv
Haltung Einzeln, Paar, Harem
Schwierigkeitsgrad Fortgeschrittene
Riff kompatibel Ja
Aquarium ~ 350 l
Lebenserwartung 4-6 Jahre
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Labroides dimidiatus sind vom Roten Meer, dem gesamten tropischen Indischen Ozean bis in den Pazifik, von Südjapan und Australien bis zu den Marquesas-Inseln weit verbreitet. Sie bewohnen korallenreiche Lagunen, Riffeterrassen und flache Außenriffe mit Korallenbestand.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit Felsaufbauten, die genügend Versteck- und Deckungsmöglichkeiten bieten sowie viel freien Schwimmraum und einen Bodengrund aus Sand (kein Korallenbruch!). Zur Einrichtung gehören lebende Steine, die wie ein biologischer Filter wirken und mit ihrer porösen Struktur den reinigenden Bakterien und Kleinstlebewesen Siedlungsfläche und Lebensraum bieten.

Als Bodengrund dürfen nur kalkreiche, schwermetallfreie Substrate verwendet werden. Zur Sicherung der Wasserqualität sind Filter, Abschäumer und Heizung sowie Pumpen notwendig, um Gezeiten, Wellengang und Grundströmung zu simulieren. Die Beleuchtung muss dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere entsprechen. 

Salinität: 33-36 ‰ pH Wert: 8,1-8,4
Karbonathärte: 8-10 °KH Nitratgehalt: 2-8 mg/l
Phosphatgehalt: 0,01-0,1 mg/l Nitritgehalt: 0,0-0,05 mg/l

Bei der Salinität ist ein Mittelwert anzustreben, der nur geringfügig um +/- 0,5 ‰ schwanken darf. Ammoniak und Ammonium dürfen nicht messbar sein. Es ist besonders auf konstant gute Wasserqualität zu achten.

Ernährung

In der Natur ernähren sie sich vorwiegend von Parasiten, die sie von anderen Fischen abweiden. Da diese Nahrung im Aquarium meist nicht ausreichend vorhanden ist, benötigen sie Ersatzfutter. Die Futterumstellung gelingt problemlos. Das Futterangebot besteht aus mit Vitaminen angereicherten tiefgekühlten Mysis und Artemia. Nach Gewöhnung wird auch hochwertiges Flocken- und Granulatfutter gut angenommen.

Empfehlenswert ist, mehrmals am Tag kleine Portionen zu füttern. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.

Vergesellschaftung

Die Jungfische, zumeist Weibchen, sind untereinander friedfertig und problemlos gemeinsam zu halten. Männchen verhalten sich innerartlich sehr territorial. Es sollte nur ein Männchen mit einem oder mehreren Weibchen gehalten werden. Gegenüber anderen Fischen verhalten sie sich friedlich, ausgenommen Fischen mit ähnlicher Form und Färbung.

Geschlechtsunterschied

Sie sind protogyne Zwitter, d.h. die meisten Männchen entwickeln sich nach Bedarf aus funktionellen Weibchen und werden als "sekundäre Männchen" bezeichnet. Es sind keine äußeren Geschlechtsmerkmale bekannt.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt.

Wichtige Information

Sie besetzen sogenannte "Putzstationen" zu denen Fische kommen, um sich von Parasiten befreien zu lassen. Die aktiven Schwimmer ziehen sich über Nacht in kleine Höhlen zurück. Das Aquarium muss gut abgedeckt sein, da sie gelegentlich springen.

Empfehlenswert ist, diese typischen Riffbewohner gemeinsam mit Korallen zu pflegen und sie nicht in einem reinen Fischaquarium zu halten. 

Werden verschiedene Arten gemeinsam gehalten, ist darauf zu achten, dass die Fische hinsichtlich der Ansprüche an die Wasserqualität und Temperatur sowie ihres Sozialverhaltens zueinander passen, und dass die Einrichtung den Bedürfnissen aller gemeinsam gehaltener Arten entspricht. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: KUITER, DEBELIUS (2007): Atlas der Meeresfische: Die Fische an den Küsten der Weltmeere, Kosmos Verlag; BAENSCH & DEBELIUS (2006): Meerwasser Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch

  • Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF