Lyraschwanz-Lippfisch (Bodianus anthioides)
Lyraschwanz-Lippfisch Bodianus anthioides | |
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Name | Lyraschwanz-Lippfisch |
Name Lat. | Bodianus anthioides |
Synonym | Schweinslippfisch |
Familie | Lippfische |
Familie lat. | Labridae |
Ordnung | Lippfischartige |
Ordnung lat. | Labriformes |
Verbreitung | Indopazifik, Rotes Meer |
Habitat | Außenriffe |
Tiergröße | 20 cm |
Ernährung | Carnivor |
Temperatur | 22-28 °C |
Salinität | 33-36 ‰ |
pH-Wert | 8,1-8,4 |
Härte | 8-10 °KH |
Verhalten | Semi-aggressiv |
Haltung | Einzeln, Paar |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Riff kompatibel | Bedingt |
Aquarium | ~ 650 l |
Lebenserwartung | 5-8 Jahre |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Bodianus anthioides ist das Rote Meer, der Indische und der westliche Pazifische Ozean, von Südafrika bis zu den Tuamoto-Inseln und von Südjapan bis Nordaustralien und Neukaledonien. Sie leben meist an steilen Außenriffabhängen mit reichem Korallenbewuchs (Gorgonien).
Aquariumeinrichtung und Haltung
Sie sind schwimmfreudig und benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit viel Schwimmraum, eine Riffstruktur (Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten) mit lebenden Steinen, die wie ein biologischer Filter wirken sowie Sandflächen, aus feinem, mindestens 10 cm tiefen Sand (kein Korallenbruch!). Es dürfen nur kalkreiche, schwermetallfreie Sände, Kiese oder Steine verwendet werden.
Zur Sicherung der Wasserqualität sind Filter, Abschäumer und Heizung sowie Pumpen notwendig, um Gezeiten, Wellengang und Grundströmung zu simulieren. Die Beleuchtung muss dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere entsprechen.
Salinität: 33-36 ‰ | pH Wert: 8,1-8,4 |
Karbonathärte: 8-10 °KH | Nitratgehalt: 2-8 mg/l |
Phosphatgehalt: 0,01-0,1 mg/l | Nitritgehalt: 0,0-0,05 mg/l |
Bei der Salinität ist ein Mittelwert anzustreben, der nur geringfügig um +/- 0,5 ‰ schwanken darf. Ammoniak und Ammonium dürfen nicht messbar sein. Es ist besonders auf konstant gute Wasserqualität zu achten.
Ernährung
Jungfische betätigen sich als Putzerfische und fressen Parasiten, erwachsene Tiere ernähren sich hauptsächlich von Schnecken, Würmern, Muscheln und kleinen Fischen. Die Futterumstellung gelingt meist problemlos. Das Futterangebot sollte aus einer Kombination von Mysis, Krill, Artemia, Stint, Garnelen-, Muschel- und Krabbenfleisch bestehen oder aus einer handelsüblichen mit Vitaminen angereicherten tiefgekühlten Futtermischung. Auch hochwertiges Flocken- und Granulatfutter wird nach einer Eingewöhnungsphase oft angenommen.
Empfehlenswert ist, mehrmals am Tag kleine Portionen zu füttern. Das vermindert die innerartliche Aggression und schützt niedere Tiere im Aquarium. Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Männchen sind innerartlich sehr aggressiv. Empfehlenswert ist Einzel- oder Paarhaltung. Um Rangordnungskämpfe zu vermeiden, sollten sie gleichzeitig in das Aquarium eingesetzt werden. Sie sollten nur mit robusten und lebhaften Fischen vergesellschaftet werden.
Geschlechtsunterschied
Sie sind protogyne Zwitter, d.h. die meisten Männchen entwickeln sich bei Bedarf aus funktionellen Weibchen und werden als "sekundäre Männchen" bezeichnet. Äußere Unterscheidungsmerkmale sind nicht bekannt.
Fortpflanzung und Zucht
Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium bekannt.
Wichtige Information
Zur Futtersuche wirbeln sie durch Wasserpusten den Sand auf. Als Riffbewohner sollten sie nicht in einem reinen Fischaquarium gehalten werden. Bei ausreichender und abwechslungsreicher Fütterung, die auch die Aggressivität vermindert, lassen sie sich gut mit Wirbellosen (Korallen) pflegen, nur bei Röhrenwürmern, Schnecken, Krebsen etc. ist Vorsicht geboten.
Sie eignen sich gut zur Bekämpfung von Borstenwürmern. Bei Bedrohung vergraben sie sich manchmal im sandigen Bodengrund.
Werden verschiedene Arten gemeinsam gehalten, ist darauf zu achten, dass die Fische hinsichtlich der Ansprüche an die Wasserqualität und Temperatur sowie ihres Sozialverhaltens zueinander passen, und dass die Einrichtung den Bedürfnissen aller gemeinsam gehaltener Arten entspricht. Neu einzusetzende Fische müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: KUITER & DEBELIUS (2007): Atlas der Meeresfische: Die Fische an den Küsten der Weltmeere, Kosmos Verlag; BAENSCH & DEBELIUS (2006): Meerwasser Atlas Bd. 1, Mergus Verlag; ENGELMANN (2005): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Fische, Verlag Harri Deutsch
- Gemäß § 21 Abs. 5 Tierschutzgesetz idgF