Randalls Knallkrebs (Alpheus randalli)
Randalls Knallkrebs Alpheus randalli | |
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Name | Randalls Knallkrebs |
Name Lat. | Alpheus randalli |
Familie | Knallkrebse |
Familie lat. | Alpheidae |
Ordnung | Zehnfußkrebse |
Ordnung lat. | Decapoda |
Verbreitung | Indopazifik |
Tiergröße | 3 cm |
Ernährung | Omnivor |
Temperatur | 22-28 °C |
Salinität | 33-36 ‰ |
pH-Wert | 8,1-8,4 |
Härte | 8-12 °KH |
Licht | Mittel |
Strömung | Mäßig |
Verhalten | Friedlich |
Haltung | Einzeln, Paar |
Schwierigkeitsgrad | Fortgeschrittene |
Aquarium | Ab 100 l |
Lebenserwartung | N/A |
Artenschutz | Nein |
Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet der Alpheus randalli ist der Westpazifik, von Japan über Indonesien bis zu den Marquesas-Inseln sowie in Teilen des Indischen Ozeans (Seychellen). Dort leben sie in selbstgegrabenen Höhlen im Sand, unter Steinen oder losem Geröll, in Symbiose mit Partnergrundeln.
Aquariumeinrichtung und Haltung
Sie benötigen ein gut strukturiertes Aquarium mit einer Riffstruktur (Spalten, Höhlen, Unterstände) und Steinplatten auf Sandflächen, mit lebenden Steinen, die sie abweiden können (Algen, Kleinkrebse) und die wie ein biologischer Filter wirken. Als Wohnhöhlenersatz können auch Röhren aus Ton oder Kunststoff dienen. Der grabefähige Bodengrund aus feinem bis mittlerem Korallensand sollte mindestens 10 cm tief sein. Als Bodengrund dürfen nur kalkreiche, schwermetallfreie Substrate verwendet werden. Zur Sicherung der Wasserqualität sind Filter, Abschäumer und Heizung sowie Pumpen notwendig, um Gezeiten, Wellengang und Grundströmung zu simulieren. Die Beleuchtung muss dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere entsprechen.
Salinität: 33-36 ‰ | pH Wert: 7,9-8,5 |
Karbonathärte: 6-10 °KH | Nitratgehalt: 2-8 mg/l |
Phosphatgehalt: 0,01-0,1 mg/l | Nitritgehalt: 0,0-0,05 mg/l |
Eine regelmäßige Beigabe von Spurenelementen, insbesondere von Kalzium, Jod und Magnesium ist empfehlenswert. Bei der Salinität ist ein Mittelwert anzustreben, der nur geringfügig um +/- 0,5 ‰ schwanken darf. Ammoniak und Ammonium dürfen nicht messbar sein. Es ist besonders auf gleichbleibend gute Wasserqualität und Wasserwerte zu achten.
Ernährung
In der Natur ernähren sie sich von kleinen Wirbellosen, Detritus, Algenaufwuchs und Blattalgen. In einem Gesellschaftsbecken ist eine spezielle Fütterung nur gelegentlich notwendig, da sie am Fischfutter (kleine Mysis, Krill, Artemia, Bosmiden, Trockenfutter etc.) teilhaben. Ein- bis zweimal wöchentlich sollte Phyto- und Zooplankton, das im Fachhandel als Fertignahrung erhältlich ist, angeboten werden.
Eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung fördert die Gesundheit und erhöht die Widerstandskraft.
Vergesellschaftung
Sie sollten paarweise mit einem Paar Partnergrundeln aus der Familie Stonogobiobs oder Amblyeleotris gepflegt und nur gemeinsam in das Aquarium eingesetzt werden. Die Krebse teilen ihre Höhlen mit der Grundel, die tagsüber am Höhleneingang Wache hält und den Krebs vor Feinden warnt, der sich dann sofort in die Höhle zurückzieht. Abends verschließen die Krebse den Höhleneingang nachdem die Grundel hineingeschlüpft ist. Grundeln und Krebse finden sich sehr jung und bleiben lebenslang in Symbiose zusammen.
Eine Vergesellschaftung mit Fischen und wirbellosen Tieren, von denen sie nicht als Nahrung angesehen werden, ist sehr gut möglich. Kleinere Garnelen können jedoch gefressen werden.
Fortpflanzung und Zucht
Die Männchen haben meist eine größere Knallschere als die Weibchen. Berichte über eine erfolgreiche Vermehrung im Aquarium sind nicht bekannt.
Wichtige Information
Sie haben eine vergrößerte Schere mit der sie durch extrem schnelles Schließen (10 m/sec) einen sehr lauten Knall erzeugen können. Dieser Knall, der zur Bezeichnung Knallkrebs oder Pistolenkrebs führte, dient zur Abschreckung und auch zur Kommunikation untereinander. Bei Verlust dieser Schere wächst die gegenüberliegende Fressschere nach 1-3 Häutungen zu einer neuen Knallschere heran.
Bei nicht entsprechenden Wasserwerten (z.B. Jodgehalt) kann es zu Häutungsproblemen kommen.
Besondere Vorsicht erfordert das Einsetzen in das Aquarium. Sie reagieren sehr empfindlich auf unterschiedliche Wasserbedingungen. Neu einzusetzende Tiere müssen langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.
Werden verschiedene Arten gemeinsam gehalten, ist darauf zu achten, dass Fische und wirbellose Tiere hinsichtlich der Ansprüche an die Wasserqualität und Temperatur sowie ihres Sozialverhaltens zueinander passen, und dass die Einrichtung den ökologischen Bedürfnissen aller gemeinsam gehaltenen Arten entspricht.
Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.
Nachweise
Text: Werner Winter; Bild: Franz Lowak
Quellenangabe: FOSSÁ & NILSEN (1995): Korallenriff-Aquarium Bd. 6, Birgit Schmettkamp Verlag; ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch