Rüschen-Elysia (Elysia diomedea)

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Rüschen-Elysia
Elysia diomedea
Rüschen-Elysia (Elysia diomedea)
Name Rüschen-Elysia
Name Lat. Elysia diomedea
Familie Plakobranchidae
Familie lat. Plakobranchidae
Ordnung Sackzungenschnecken
Ordnung lat. Sacoglossa
Verbreitung Ostpazifik
Tiergröße 5 cm
Ernährung Herbivor
Temperatur 20-27 °C
Salinität 33-36 ‰
pH-Wert 8,1-8,4
Härte 8-10 °KH
Licht Hoch
Strömung Mäßig
Verhalten Friedlich
Haltung Einzeln
Schwierigkeitsgrad Experten
Aquarium Ab 200 l
Lebenserwartung N/A
Artenschutz Nein

Vorkommen

Die Elysia diomedea, eine Nacktschnecke, ist an der pazifischen Küste von Mittelamerika, vom Golf von Panama bis zum Golf von Kalifornien beheimatet. Sie leben vorwiegend im sonnigen Flachwasser der Gezeitenzone mit reichlich Algen und Seegräsern.

Aquariumeinrichtung und Haltung

Sie benötigen ein Aquarium mit einer von Algen bewachsenen Riffstruktur, einer hohen Lichtintensität und einer mäßigen, alternierenden Strömung. Als Bodengrund dürfen nur kalkreiche, schwermetallfreie Substrate verwendet werden.

Zur Sicherung der Wasserqualität sind Filter, Abschäumer und Heizung sowie Pumpen notwendig, um Gezeiten, Wellengang und Grundströmung zu simulieren. Empfehlenswert ist, für die Einrichtung des Aquariums lebende Steine zu verwenden. Die in den porösen Steinen lebenden Bakterien wirken wie ein biologischer Filter.  Die Beleuchtung muss dem artgemäßen Tag-Nacht-Rhythmus der Tiere entsprechen.

Salinität: 33-36 ‰ pH Wert: 8,1-8,4
Karbonathärte: 8-10 °KH Nitratgehalt: 2-8 mg/l
Kalziumgehalt: 420-450 mg/l Nitritgehalt: 0,0-0,05 mg/l 
Magnesiumgehalt: 1.250-1.350 mg/l  Phosphatgehalt: 0,01-0,1 mg/l

Eine regelmäßige Beigabe von Spurenelementen, insbesondere Strontium ist empfehlenswert. Bei der Salinität ist ein Mittelwert anzustreben, der nur geringfügig um +/- 0,5 ‰ schwanken darf. Ammoniak und Ammonium dürfen nicht messbar sein. Es ist besonders auf gleichbleibend gute Wasserqualität und Wasserwerte zu achten.

Ernährung

Sie sind Nahrungsspezialisten, die sich von Algen ernähren, wobei die Algen nicht gefressen, sondern mit ihrer Radula (Raspelzunge) aufgerissen und die Chloroplasten der Algen ausgesaugt werden (Saftsauger). Die Chloroplasten werden in der Haut und anderen Organen eingelagert und zusammen mit Sonnenlicht können die Samtschnecken durch Photosynthese Energie gewinnen. Auf Grund dieser Ernährungsweise werden sie auch "Solar Powered Sea Slugs" genannt.

Wichtig ist ein gut eingefahrenes Aquarium mit reichlichem Algenbewuchs, wobei nicht jede Algenart angenommen wird.

Vergesellschaftung

Sie sind Einzelgänger, die bei genügend Versteckmöglichkeiten gut in einem Riffaquarium mit Fischen und Wirbellosen gepflegt werden können. Da sie zur Verteidigung ein Abwehrsekret absondern, werden sie von Fischen und Garnelen verschont.

Fortpflanzung und Zucht

Es sind keine äußeren Geschlechtsmerkmale bekannt. Sie legen Laichschnüre, die eine flache Spirale bilden. Aus den sehr kleinen Eiern schlüpfen schwimmfähige Larven (Veliger-Larven), die als Teil des Zooplanktons leben, bevor sie sich nach einer Metamorphose am Meeresboden als voll entwickelte Jungschnecken ansiedeln.

Es sind keine Berichte über eine erfolgreiche Vermehrung im Aquarium bekannt.

Wichtige Information

Ihre unterschiedliche Färbung, von dunkel- bis hellgrün ist abhängig von der Art der Algen, die ihnen als Nahrung dient. 

Die zusätzliche Beleuchtung mit Actinic-Light (kurzwelliges, violett-blaues Licht) ist für ihr Wachstum (Photosynthese) sehr förderlich.

Werden verschiedene Arten gemeinsam gehalten, ist darauf zu achten, dass Fische und wirbellose Tiere hinsichtlich der Ansprüche an die Wasserqualität und Temperatur sowie ihres Sozialverhaltens zueinander passen, und dass die Einrichtung den ökologischen Bedürfnissen aller gemeinsam gehaltenen Arten entspricht. Beim Einsetzen in das Aquarium müssen sie langsam an das Wasser im Aquarium gewöhnt werden.

Weiterführende Literatur finden Sie in Ihrem Zoofachgeschäft.

Nachweise

Text: petdata; Bild: Franz Lowak

Quellenangabe: ENGELMANN & LANGE (2011): Zootierhaltung - Tiere in menschlicher Obhut: Wirbellose, Verlag Harri Deutsch; ERHARDT & MOOSLEITNER (1997): Meerwasser Atlas Bd. 2, Mergus Verlag